- Insgesamt 3 820 Adoptionen, davon 69 % durch Stiefeltern
- Anteil unter dreijÀhriger Adoptivkinder steigt vor allem aufgrund von Stiefkindadoptionen auf 54 %
- Anteil der internationalen Adoptionen mit 3 % weiter sehr gering
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 3 820 Kinder und Jugendliche adoptiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging die Zahl der Adoptionen im Vergleich zum Vorjahr leicht um 23 FĂ€lle oder 0,6 % zurĂŒck. Die jĂ€hrliche Zahl der Adoptionen in Deutschland liegt somit bereits seit etwa zehn Jahren auf einem recht konstanten Niveau zwischen etwa 3 700 und 4 000 FĂ€llen. In den Jahren nach der deutschen Vereinigung zwischen 1991 und 1998 hatte die Zahl der Adoptionen dagegen noch zwischen rund 7 100 und 8 700 FĂ€llen und damit etwa doppelt so hoch gelegen.
Ăber zwei Drittel aller Adoptionen im Jahr 2022 durch Stiefeltern
Mehr als zwei Drittel aller Adoptionen (2 652 bzw. 69 %) erfolgten im Jahr 2022 durch Stiefeltern, also einen neuen Partner oder eine neue Partnerin eines leiblichen Elternteils. 130 Kinder (3 %) wurden durch Verwandte angenommen, 1 038 Kinder (27 %) durch nicht verwandte Personen.
Trend zu mehr Adoptionen von SÀuglingen und Kleinkindern hÀlt an
Mehr als die HĂ€lfte (54 %) der im Jahr 2022 adoptierten Kinder war unter drei Jahre alt. 2021 hatte dieser Anteil noch bei 49 % gelegen. Damit hĂ€lt der Trend zu mehr Adoptionen von SĂ€uglingen und Kleinkindern an: Zehn Jahre zuvor (2012) hatte mit 34 % nur etwa jedes dritte Adoptivkind zu dieser Altersgruppe gezĂ€hlt, vor 20 Jahren (2002) jedes vierte (25 %). Hintergrund dieser Entwicklung ist vor allem ein Wandel in Stieffamilien. StiefvĂ€ter und StiefmĂŒtter adoptieren inzwischen deutlich hĂ€ufiger als frĂŒher auch bereits SĂ€uglinge oder Kleinkinder: So stieg unter den adoptierten SĂ€uglingen und Kleinkindern der Anteil der Stiefkindadoptionen in den vergangenen 20 Jahren von 6 % auf 63 % stark an.
Anteil der internationalen Adoptionen weiter auf niedrigem Niveau
Internationale Adoptionen spielten 2022 – wie schon in den Vorjahren – zahlenmĂ€Ăig nur eine geringe Rolle beim Adoptionsgeschehen. Im Jahr 2022 kamen insgesamt 121 Kinder im Zusammenhang mit einer Adoption nach Deutschland. Dabei stammten 49 von ihnen aus Asien, 31 aus Europa, 22 aus Afrika und 19 aus Amerika oder der ĂŒbrigen Welt. Der Anteil der internationalen Adoptionen an allen Adoptionen betrug 2022 lediglich 3 %. Zehn Jahre zuvor (2012) war der Anteil mit 9 % noch dreimal höher.
10 % mehr Kinder und Jugendliche zur Adoption vorgemerkt als im Vorjahr
FĂŒr eine Adoption vorgemerkt waren am Jahresende 2022 insgesamt 922 Kinder und Jugendliche. Das waren 10 % mehr als ein Jahr zuvor (839). Die Zahl der Adoptionsbewerbungen hat sich gegenĂŒber dem Vorjahr (4 140) ebenfalls erhöht. In den Adoptionsvermittlungsstellen lagen 4 389 Adoptionsbewerbungen (+6 %) vor. Rechnerisch standen damit einem zur Adoption vorgemerkten MinderjĂ€hrigen 4 mögliche Adoptiveltern gegenĂŒber (2021: 5 Adoptiveltern). In dieser Berechnung werden Bewerbungen beziehungsweise Vormerkungen bei anerkannten Auslandsvermittlungsstellen (nach § 4 Abs. 2 Satz 2 AdVermiG) nicht mit einbezogen.
Destatis am 19. Juli 2023
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