10. Implantation der Inspire Therapie erfolgreich durchgefĂŒhrt

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Magdeburg. Die Zungenschrittmacher-Implantation wird in der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Magdeburg seit 2021 durchgefĂŒhrt. Das Implantat kann das Aussetzen der Atmung in der Nacht verhindern.

In der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Magdeburg, unter der kommissarischen Leitung von Prof. Dr. med. Martin Durisin, wurde die 10. Implantation eines sogenannten Zungenschrittmachers zur Therapie des nĂ€chtlichen obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) durchgefĂŒhrt. Seit Sommer 2021 findet diese Art der Therapie von der Firma Inspire in der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg Anwendung und hat sich seitdem gut etabliert.

Bei dieser Erkrankung erschlaffen die Zungenmuskulatur und das umliegende Gewebe wĂ€hrend des Schlafes. Die Zunge rutscht nach hinten und behindert den Atemstrom zur Luftröhre. Der Atem stockt – teilweise sehr oft in der Nacht. Der Zungenschrittmacher stimuliert sanft den Zungenmuskelnerv, sodass ein nĂ€chtliches ZurĂŒckfallen der Zunge verhindert wird und die Luftwege wieder frei sind. FĂŒr ausgewĂ€hlte Patient:innen ist dies eine wirkungsvolle Alternative zu klassischen Therapien. OberĂ€rztin Dr. med. Anja Giers und AssistenzĂ€rztin Dr. med. Stephanie KĂŒhne haben die Implantation erfolgreich durchgefĂŒhrt. Dr. med. Giers sagte: „Der Erfolg der Therapie mit einem Zungenschrittmacher ist sehr gut mit wissenschaftlichen Studien belegt. Somit ĂŒberrascht es nicht, dass die Kosten der gesamten Therapie von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden. Zudem beeintrĂ€chtigt die Operation den Patienten nur wenig und der Zungenschrittmacher ist bereits wenige Tage danach einsatzbereit.“

Prof. Durisin betonte: „In Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an dieser Erkrankung, die mit TagesmĂŒdigkeit, verminderter LeistungsfĂ€higkeit, KonzentrationsschwĂ€che, aber auch mit schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein kann. Der Zungenschrittmacher stellt eine Behandlungsoption dar, wenn die Standardtherapie mit einer nĂ€chtlichen AtemwegsĂŒberdruckbehandlung ĂŒber eine Nasen- und/oder Mundnasenmaske, sogenannte C-PAP –Therapie, nicht ausreichend oder fĂŒr den Patienten mit Nebenwirkungen verbunden ist.

Der operative Eingriff erfolgt ĂŒber zwei kleine Schnitte, einmal im Bereich des SchlĂŒsselbeins sowie im Bereich des Mundbodens. Der stationĂ€re Aufenthalt nach dem Eingriff betrĂ€gt nur ein bis zwei Tage. Ein weiterer positiver Effekt des Zungenschrittmachers ist, dass es in vielen FĂ€llen das Schnarchen signifikant reduziert.“

Eine Implantation setzt eine Voruntersuchung durch einen speziell geschulten Ärzt:innen mit verschiedenen Untersuchungen und Tests voraus, zu der auch eine endoskopische Schlafuntersuchung gehört, welche klĂ€rt, ob der Patient:innen fĂŒr die Zungenschrittmacher-Therapie geeignet ist. Wenn alle Kriterien erfĂŒllt sind und die anatomischen Gegebenheiten die Operation zulassen, wird der Patient:in fĂŒr eine Implantation vorbereitet.

Das Neurostimulationssystem des Zungenschrittmachers misst kontinuierlich den Atemrhythmus im Schlaf und passt sich der natĂŒrlichen Atemfrequenz an. Die Betroffenen können das System selbststĂ€ndig bedienen und schalten es per Fernbedienung vor dem Schlafengehen ein und morgens nach dem Erwachen wieder aus. Auch nĂ€chtliche Pausen fĂŒr den Toilettengang oder zum Trinken sind problemlos möglich.

Information zur Schlafapnoe

Eine obstruktive Schlafapnoe ist eine ernstzunehmende BeeintrĂ€chtigung der LebensqualitĂ€t. Unbehandelt kann sie sogar die Lebensdauer verkĂŒrzen. Die Atempausen können mehrere hundert Mal pro Nacht auftreten und Minuten lang andauern, was zu einer SchĂ€digung von einer Vielzahl der wichtigen Organe fĂŒhren kann. Die Betroffenen werden wĂ€hrend des Schlafs immer wieder wach und können dadurch keinen erholsamen Schlaf fĂŒhren.

Lautes Schnarchen, TagesschlÀfrigkeit, Zuckerkrankheit, Kopfschmerzen am Morgen, Herzkreislauferkrankungen und Konzentrationsstörungen bis hin zu depressiver Verstimmung gehören zu den typischen Symptomen von einem OSAS (Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom).

FĂŒr mehr Informationen zur Zungenschrittmacher-Therapie von Inspire an der UniversitĂ€tsmedizin können Sie folgenden Link anklicken:

http://www.khno.ovgu.de/Zungenschrittmacher.html

Abbildung: Grafik: Eine schematische Darstellung des Zungenschrittmachers von Inspire Medical Systems Europe GmbH

1.: Atemsensor

2.: Pulsgenerator

3.: Stimulationselektrode Grafik

Quelle: Inspire Medical Systems Inc.