Magdeburg. Der 12. Internationale Telemann-Wettbewerb wird vom 10. bis 19. März 2023 in Telemanns Geburtsstadt Magdeburg ausgetragen und von einem attraktiven Konzertprogramm begleitet. 2023 ist der Wettbewerb zum zweiten Mal in seiner Geschichte für Gesang ausgeschrieben. Der Gesangswettstreit versammelt 47 Teilnehmende aus 19 Nationen.
Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Howard Arman erwartet 23 Soprane, 9 Mezzosoprane, 2 Countertenöre, 6 Tenöre und 7 Bässe.
Die Kandidat:innen kommen überwiegend aus Deutschland (26), aber auch aus Ländern wie Dänemark, Frankreich, Polen, Niederlande, Japan, Südkorea, USA und Mexiko. Sie sind Studierende oder Absolvent:innen renommierter Musikhochschulen u.a. in Leipzig, Mainz, Bremen und Berlin oder des Conservatorium van Amsterdam, des Koninklijk Conservatorium Den Haag, der Schola Cantorum Basiliensis, der Königlichen Musikhochschule Stockholm und der Juilliard School, New York.
Der Wettbewerb findet im Gesellschaftshaus Magdeburg statt und wird in drei Runden ausgetragen. Bewerben konnten sich Sängerinnen und Sänger im Alter von 18 bis 34 Jahren.
Die Leistungen der jungen Interpretinnen und Interpreten werden von einer hochkarätigen Fachjury beurteilt. Ihr gehören Prof. Howard Arman (GB) als Vorsitzender sowie die Professorinnen und Professoren Elisabeth Scholl (DE), Bernarda Fink (AT/ARG), Benno Schachtner (DE), Markus Schäfer (DE) und Peter Kooij (NL) an.
Präsident des Wettbewerbs ist Prof. Siegfried Pank (Leipzig), der zugleich auch als Präsident der Internationalen Telemann-Gesellschaft e.V. vorsteht.
Begleitendes Konzertprogramm
Der 12. Internationale Telemann-Wettbewerb bietet neben drei öffentlichen Runden und dem traditionellen Preisträgerkonzert auch ein facettenreiches Konzertprogramm mit regionalen und internationalen Ensembles sowie erstmals einen Meisterkurs für Wettbewerbsteilnehmende.
Sopranistin Johanna Kaldewei, Preisträgerin des Internationalen Telemann-Wettbewerbs für Gesang 2017, gastiert mit der Lautten Compagney Berlin, einem der renommiertesten und kreativsten Ensembles für Alte Musik. Auf dem Programm des Konzertes am 17. März in der Klosterkirche im Kunstmuseum Magdeburg stehen u.a. Vokalwerke von Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel.
Der Kammerchor der Biederitzer Kantorei, der seine Tradition der jährlichen Aufführung einer Telemann-Passion auch 2023 fortsetzt, führt am 18. März in der Pauluskirche die „Johannespassion 1757“ auf, die nach Meinung von Telemanns Enkel, Georg Michael Telemann, zu den besten
Passionsvertonungen des Großvaters zählt. Dass das Werk in unserer Zeit wieder erklingen kann, ist dem Forscherdrang von Hans-Peter Glimpf zu verdanken, der eigens zu dieser Aufführung eine Neueinrichtung des Notenmaterials vorgenommen hat.
Ebenfalls am 18. März erklingt am Abend der Finalrunde des Wettbewerbs das Festkonzert der Preisträgerinnen und Preisträger mit ausgewählten Stücken des Wettbewerbsrepertoires. Es begleitet das Leipziger Barockorchester.
Die Traversflöte indes steht im Mittelpunkt des Kammerkonzerts der jungen Formation „ensemble freymut“ aus Wien am 19. März im Gesellschaftshaus. Das Ensemblemitglied Ching-Yao Wang (Traversflöte) gewann den 3. Preis beim Internationalen Telemann-Wettbewerb 2021.
Eine direkte Brücke zur Musikgeschichte der Stadt Magdeburg und damit einen würdigen Abschluss für den 12. Internationalen Telemann-Wettbewerb bietet ein ganz besonderes Konzertereignis mit dem belgischen Ensemble „Il Gardellino“. In der Johanniskirche erklingen am 19. März unter dem Titel „Das befreite Israel“ zwei Werke, die inhaltlich zueinander gehören: Sowohl der in Magdeburg geborene Georg Philipp Telemann als auch der in Magdeburg aufgewachsene und tätige Johann Heinrich Rolle komponierten im Abstand von nur etwa fünf Jahren Musik über den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Der Reiz der beiden selten zu hörenden Werke liegt im direkten klingenden Vergleich der Vertonungen, die sich jeweils durch spannende musikalische Eigentümlichkeiten auszeichnen.
Überblick Wettbewerbsrunden
1. Runde
Sa., 11.3., bis Mo., 13.3., jeweils ab 13 Uhr
2. Runde
Mi., 15.3., ab 13 Uhr
Do., 16.3., ab 11 Uhr
3. Runde (Finale)
Sa., 18.3., 11 Uhr
Nähere Informationen sowie Tickets unter: www.telemann.org.
Kartentelefon für Konzerte: montags bis freitags: 0391 – 540 6777
Karten für die Wettbewerbsrunden jeweils an der Tages-/Abendkasse.
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Hintergrund
Der Internationale Telemann-Wettbewerb wird seit 2001 von der Internationalen Telemann-Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung der Landeshauptstadt Magdeburg veranstaltet. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre in unterschiedlichen Kategorien ausgeschrieben und traditionell in drei öffentlichen Runden durchgeführt. Im Jahr 2023 findet er zum zweiten Mal in seiner Geschichte im Fach Gesang statt. Ausgelobt sind Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.500 EUR, darunter der mit 7.500 EUR dotierte „Preis der Mitteldeutschen Barockmusik“.
Zugelassene Teilnehmer:innen in Zahlen und Fakten
Zugelassen insgesamt: 47
Sopran: 23, Mezzosopran: 9, Countertenor: 2, Tenor: 6, Bass: 7
Jüngste Teilnehmerin: 21 (Deutschland)
Nationalitäten: 19
Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Japan, Mexiko, Neuseeland/Großbritannien, Niederlande, Österreich, Polen, Russland, Schweiz, Spanien, Südkorea, Ungarn, USA
derzeitige Wohn- bzw. Studienorte:
Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, USA
Hochschulen, an denen sie aktuell studieren oder ihren Abschluss gemacht haben:
Text: Kathrin Singer
Foto: Johanna Kaldewei (c) Leonard Leesch