- Kurz vor der Zielflagge reißt Kettenunfall beide Porsche aus dem Rennen
- Beide Werksautos konnten mehrfache Rundenrückstände aufholen
- Nummer-6-Rennwagen führte 12-Stunden-Sebring in Schlussphase an
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport hat beim 12-Stunden-Rennen von Sebring am Samstag nahezu bis zum Ende um den ersten Sieg gekämpft. Dann riss ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen beide Porsche 963 aus dem Wettbewerb.
Stuttgart/Mooresville. Der zweite Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mündete für Porsche Penske Motorsport in einer herben Enttäuschung. Die Porsche 963 des Werksteams lagen auf den Plätzen eins und drei, als sie 20 Minuten vor Rennende durch die Kollision mehrerer Fahrzeuge aus dem Wettbewerb gerissen wurden. Trotz des Unfalls wird der Hybrid-Prototyp mit der Startnummer 6 noch als Dritter der GTP-Klasse gewertet – die erste Podiumplatzierung für Porsche Penske Motorsport.
Der Langstreckenklassiker auf dem Sebring International Raceway entpuppte sich für beide Porsche 963-Crews als wahre Achterbahn der Gefühle. Das Nummer-6-Fahrzeug büßte bereits nach wenigen Rennstunden eine Runde auf die Führungsgruppe ein, weil sich im Cockpit Rauch entwickelte. Der Brite Nick Tandy steuerte daraufhin die Box an, wo die geringfügige Ursache schnell behoben wurde.
Wenig später verlor auch das Schwesterauto Zeit aufgrund eines Fahrwerksproblems. Beide Vorfälle erreigneten sich glücklicherweise in der ersten Rennhälfte. Dank der Performance, einer cleveren Strategie und schneller Boxenstopps sowie sogenannter Wave-around-Perioden unter Gelb schlossen beide Porsche 963 bald wieder zur Spitze auf.
Nach der Siebenstunden-Marke geriet der Nummer-6-Porsche erneut in Schwierigkeiten, als ihm ein nachfolgendes Fahrzeug während einer Gelbphase ins Heck fuhr. Dane Cameron (USA) musste darauf den beschädigten Heckflügel tauschen lassen. Dies kostete erneut wichtige Positionen. Nahezu zeitgleich übernahm das Nummer-5-Auto Platz zwei und eröffnete die Jagd auf den Führenden.
Mit weniger als einer Stunde auf der Uhr verteidigten der Franzose Mathieu Jaminet (#6) und sein Teamkollege Felipe Nasr (#5) den ersten und den dritten Platz. Sie waren in einen intensiven Kampf mit dem Nummer-10-Acura verwickelt, als sich das Jaminet-Auto und der Verfolger auf einer Geraden berührten. Der leichte Kontakt genügte, um einen Massencrash auszulösen, der unglücklicherweise beide Porsche 963 und andere aus dem Rennen riss.
Die hohe Ausfallquote in der GTP-Klasse sorgte allerdings dafür, dass der Nummer-6-Porsche noch als Dritter gewertet wurde – das erste Podiumergebnis für das noch junge Werksteam Porsche Penske Motorsport.
Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport: „Das war offensichtlich ein herausfordernder Tag für das gesamte Team. Wir mussten einige Widrigkeiten überwinden, auch bei einigen internen Abläufen gibt es noch Verbesserungsbedarf. Aber wir konnten einen zwischenzeitlichen Rückstand von zwei Runden wieder aufholen und haben mit beiden Autos bis in die Schlussphase um Podestplätze gekämpft. Mathieu Jaminet hat sich einen mitreißenden Kampf um den Sieg geliefert, der leider zu einem unglücklichen Rennunfall führte. Den hat sich von uns sicherlich niemand gewünscht. Dennoch war es wichtig, dass das gesamte Team gesehen hat, dass sich unsere harte Arbeit auszahlt. Unsere Performance stimmt – wir konnten bei den 12 Stunden von Sebring um den Sieg kämpfen.“
Der nächste Lauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championchip steht am 14. und 15. April auf dem Straßenkurs beim Grand Prix von Long Beach auf dem Programm.
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Das Schlimmste war es für mich heute, die Enttäuschung in den Gesichtern des Teams zu sehen. Jeder Einzelne zeigt so viel Einsatz und Leidenschaft, damit wir trotz aller Rückschläge elf Stunden und 50 Minuten lang um den Sieg kämpfen können. Genau dies zeigt, was dieses Team ausmacht. So ein Rennunfall kann passieren, so ist Motorsport. Trotzdem ist es natürlich enttäuschend, denn wir hatten eine echte Chance. Aber es werden sich ganz bestimmt weitere Gelegenheiten ergeben. Wir stehen als Team zusammen und gewinnen eher früher als später Rennen.“
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Es ist so schade, dass dieses Rennen solch ein Ende fand. Unsere beiden Porsche 963 hätten auf das Podest fahren können, aber dann gab es diesen Unfall. Er war eine sehr unglückliche Verkettung. Nichtsdestotrotz können wir festhalten, dass unsere Mannschaft gute Arbeit abgeliefert hat. Wir haben unser Potenzial deutlich unterstrichen und werden versuchen, dieses in Long Beach in den ersten Sieg umzumünzen.“
Foto: Porsche 963, Porsche Penske Motorsport (#6), Dane Cameron (USA), Mathieu Jaminet (F), Nick Tandy (UK)
(c) Porsche Motorsport