16,8 % weniger Baugenehmigungen fĂŒr Wohnungen im Jahr 2024

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  • Zahl genehmigter Wohnungen sinkt gegenĂŒber dem Vorjahr um 43 700 auf 215 900 Wohnungen und damit auf den niedrigsten Stand seit 2010
  • Im Neubau 21,6 % weniger Bauvorhaben von Unternehmen und 15,6 % weniger von Privatpersonen – besonders starke RĂŒckgĂ€nge bei Ein- und MehrfamilienhĂ€usern
  • RĂŒckgĂ€nge auch bei NichtwohngebĂ€uden: Insgesamt 2,9 % weniger umbauter Raum als im Vorjahr, Minus von 17,5 % bei HandelsgebĂ€uden

Im Jahr 2024 wurde in Deutschland der Bau von 215 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorlĂ€ufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 16,8 % oder 43 700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Damit sank die Zahl der Baugenehmigungen bereits im dritten Jahr in Folge. Weniger neue Wohnungen waren zuletzt im Jahr 2010 (187 600 Wohnungen) genehmigt worden. In den Zahlen sind die Baugenehmigungen fĂŒr Wohnungen sowohl in neuen als auch in bestehenden GebĂ€uden enthalten. Die Zahl der gemeldeten Baugenehmigungen ist ein wichtiger FrĂŒhindikator fĂŒr die zukĂŒnftige BauaktivitĂ€t.

RĂŒckgang der Zahl der Baugenehmigungen verlangsamt sich im 2. Halbjahr 2024

Nach dem Einbruch der Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2023 um insgesamt 26,6 % gegenĂŒber dem Vorjahr verlangsamte sich der RĂŒckgang im Jahresverlauf 2024 etwas: Waren im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 21,1 % weniger (-28 500 auf 106 700) Wohnungen genehmigt worden, so waren es im 2. Halbjahr 2024 gegenĂŒber dem Vorjahreshalbjahr 12,5 % weniger (-15 600 auf 109 300) Wohnungen.

Fast ein FĂŒnftel weniger Baugenehmigungen im Neubau

Im Jahr 2024 wurden 172 100 Neubauwohnungen genehmigt. Das waren 19,4 % oder 41 500 Neubauwohnungen weniger als im Vorjahr.

Rund 93 % der Genehmigungen fĂŒr Neubauwohnungen entfielen in Deutschland 2024 auf Unternehmen und Privatpersonen. Entsprechend prĂ€gen diese beiden Gruppen die Gesamtentwicklung. Im Jahr 2024 entfielen auf Unternehmen 92 300 Baugenehmigungen fĂŒr Wohnungen und damit 21,6 % oder 25 400 weniger als im Vorjahr. Auf Privatpersonen entfielen 68 400 Baugenehmigungen, das waren 15,6 % oder 12 700 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Baugenehmigungen, die auf BauantrĂ€ge der öffentlichen Hand zurĂŒckgehen, sank um 19,8 % oder 2 200 auf 8 800.

Starke RĂŒckgĂ€nge bei Ein- und MehrfamilienhĂ€usern

Nach GebĂ€udearten betrachtet ging im Neubau im Jahr 2024 die Zahl der Baugenehmigungen bei EinfamilienhĂ€usern (-20,3 % oder -9 600 auf 37 900) deutlich stĂ€rker zurĂŒck als bei ZweifamilienhĂ€usern (-11,3 % oder -1 600 auf 12 700 Wohnungen). Diese beiden GebĂ€udearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet und machen rund ein Drittel (29,4 %) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland aus. Im Jahresverlauf 2024 hat sich die Zahl der Baugenehmigungen fĂŒr Ein- und ZweifamilienhĂ€user auf niedrigem Niveau stabilisiert. Im Januar 2024 wurde mit 3 900 Genehmigungen der bisher niedrigste Monatswert seit dem Beginn der Zeitreihe 1995 gemessen. Seitdem schwankt die Zahl der Baugenehmigungen eng um einen durchschnittlichen Monatswert von ca. 4 200.

Rund zwei Drittel (66,4 %) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in MehrfamilienhĂ€usern. Hier lag die Zahl der Baugenehmigungen 2024 gegenĂŒber 2023 um 19,7 % niedriger (-28 000 auf 114 200 Wohnungen).

Weniger neue Bauvorhaben auch bei NichtwohngebÀuden

Auch die neuen Bauvorhaben bei NichtwohngebĂ€uden lagen im Jahr 2024 niedriger als 2023. NichtwohngebĂ€ude sind zum Beispiel FabrikgebĂ€ude und Lagerhallen, BĂŒro- und VerwaltungsgebĂ€ude oder landwirtschaftliche BetriebsgebĂ€ude. Der zentrale Indikator zur Messung der BauaktivitĂ€t ist hier der umbaute Raum. Bei den genehmigten NichtwohngebĂ€uden verringerte sich dieser 2024 gegenĂŒber 2023 um 2,9 % auf 193,0 Millionen Kubikmeter. Das war der niedrigste Wert seit 2014 (186,8 Millionen Kubikmeter).

Dabei lag der umbaute Raum bei HandelsgebĂ€uden im Jahr 2024 gegenĂŒber dem Vorjahr 17,5 % niedriger. Bei BĂŒro- und VerwaltungsgebĂ€uden betrug der RĂŒckgang 13,5 % und bei Fabrik- und WerkstattgebĂ€uden 7,7 %. DemgegenĂŒber stieg der umbaute Raum bei WarenlagergebĂ€uden um 3,4 %.

43,0 % weniger umbauter Raum bei BĂŒro- und VerwaltungsgebĂ€uden seit 2021

Der erneute RĂŒckgang des umbauten Raums im Jahr 2024 bei den BĂŒro- und VerwaltungsgebĂ€uden um 13,5 % fĂŒhrte zu einem Neubauvolumen von 15,6 Millionen Kubikmetern. Im Zeitraum von 2010 bis 2021 war der umbaute Raum bei dieser GebĂ€udeart von 10,8 Millionen auf 27,3 Millionen Kubikmeter stark gestiegen. Im Jahr 2022 kam es dann zu einem Einbruch auf 22,8 Millionen Kubikmeter, der sich 2023 und 2024 fortsetzte. Der RĂŒckgang um 43,0 % zwischen Anfang 2021 und Ende 2024 dĂŒrfte unter anderem auf einen verminderten Bedarf an neuen BĂŒro- und VerwaltungsgebĂ€uden aufgrund des verstĂ€rkten Arbeitens im Homeoffice seit der Corona-Pandemie zurĂŒckzufĂŒhren sein.

Baugenehmigungen als Indikator fĂŒr Baufertigstellungen

Die Zahl der gemeldeten Baugenehmigungen erlaubt eine frĂŒhzeitige EinschĂ€tzung der zukĂŒnftigen BauaktivitĂ€t. Aufschluss ĂŒber die tatsĂ€chliche Entwicklung der BautĂ€tigkeit und des BauĂŒberhangs (genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Bauvorhaben) im Jahr 2024 gibt die Zahl der gemeldeten Baufertigstellungen, die das Statistische Bundesamt voraussichtlich am 23. Mai 2025 veröffentlichen wird.

Destatis am 18. Februar 2025

Symbolfoto/pixabay