- 22,1 % mehr Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023 als im Jahr 2022, aber 5,0 % weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019
- 0,7 % mehr Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2023 als im Jahr 2022
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorlĂ€ufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2024 um 18,1 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Januar 2024 hatte sie um 26,2 % gegenĂŒber Januar 2023 zugenommen. Seit Juni 2023 sind damit durchgĂ€ngig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten, wobei die Regelinsolvenzen fĂŒr diesen Zeitraum insgesamt noch leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Zeitraums Juni 2019 bis Januar 2020 lagen. Bei den Ergebnissen ist zu berĂŒcksichtigen, dass die AntrĂ€ge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einflieĂen. Der tatsĂ€chliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen FĂ€llen annĂ€hernd drei Monate davor. Die Insolvenzstatistik bildet nur GeschĂ€ftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen GrĂŒnden beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten. Diese und weitere Hinweise sind bei der Interpretation der Insolvenzstatistiken zu beachten.
Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023 gegenĂŒber dem Jahr 2022 um 22,1 % gestiegen
Im Jahr 2023 meldeten die Amtsgerichte nach endgĂŒltigen Ergebnissen 17 814 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 22,1 % mehr als im Jahr 2022. Im Jahr 2022 hatte die Zahl allerdings nur leicht ĂŒber dem niedrigen Niveau des von Corona-Sonderregelungen geprĂ€gten Jahres 2021 gelegen (+4,3 %). Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023 um 5,0 % geringer. Im historischen Vergleich war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sehr niedrig. Im Jahr 2009, also wĂ€hrend der Finanz- und Wirtschaftskrise, war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen mit 32 687 FĂ€llen deutlich höher (+83,5 %).
Die Forderungen der GlĂ€ubiger aus den im Jahr 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 26,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2022 hatten die Forderungen bei rund 14,8 Milliarden Euro gelegen. Mit Forderungen von 25 Millionen Euro und mehr wurden im Jahr 2023 mit 138 FĂ€llen 38,0 % mehr „GroĂinsolvenzen“ registriert als im Jahr 2022.
InsolvenzhÀufigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei am höchsten
Bezogen auf 10 000 Unternehmen gab es im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt 52,5 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10 000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei mit 106,5 FĂ€llen. Danach folgten die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 84,9 FĂ€llen, das Baugewerbe mit 79,9 FĂ€llen, das Gastgewerbe mit 72,3 FĂ€llen sowie das Verarbeitende Gewerbe mit 63,5 FĂ€llen je 10 000 Unternehmen.
Destatis am 15. MĂ€rz 2024
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