Die Jugendanstalt Raßnitz (JA) im Saalekreis besteht am kommenden Wochenende genau 20 Jahre.
Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger sagte anlässlich des runden Geburtstags: „Die Jugendanstalt Raßnitz (Foto) ist eine der modernsten Anstalten des Jugendvollzugs in Deutschland. Alle Frauen und Männer, die in der Jugendanstalt tagtäglich motiviert und gewissenhaft ihren Dienst verrichten, leisten einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und die Sicherheit in unserem Land. Dafür gebührt den Beschäftigten am Standort großer Dank und Anerkennung!“
In der Jugendanstalt Raßnitz sind aktuell rund 185 Frauen und Männer beschäftigt, u. a. etwa 120 im uniformierten Allgemeinen Justizvollzugsdienst (AVD), 15 im Psychologischen Dienst und im Sozialdienst, zwei im Kriminologischen Dienst des Justizvollzuges sowie vier Bedienstete in der IT-Leitstelle für den Justizvollzug und des Sozialen Dienstes.
Die Leiterin der Jugendanstalt Raßnitz, Svenja Kirchhoff: „In unserer Jugendanstalt konzentrieren wir uns auf erzieherische Behandlungsmaßnahmen, Sozialtherapie sowie schulische- und berufliche Bildung. Unser aller Ziel ist es, die Gefangenen zu resozialisieren und auf ein weiteres Leben ohne die Begehung von weiteren Straftaten vorzubereiten. Dabei verfolgen wir den Ansatz, die individuellen Unterstützungsbedarfe zu identifizieren und die jeweiligen Ressourcen eines Gefangenen durch interdisziplinäres Herangehen zu aktivieren. Um eine gelungene Resozialisierung zu ermöglichen, wird in der Jugendanstalt Raßnitz auf ein umfangreiches Übergangsmanagement Wert gelegt. Alle Bemühungen im Justizvollzug können jedoch nur dann Früchte tragen, wenn der Betroffene selbst für eine Veränderung seines Handelns bereit ist. Nur so können zielgerichtet protektive Faktoren geschaffen werden, um eine erneute Inhaftierung zu vermeiden.“
Die neue Jugendanstalt Raßnitz wurde am 2. Oktober 2002 nach rund 28 Monaten Bauzeit eröffnet. Die Anstalt, die aus mehreren neu gebauten Gebäudetrakten auf einem rund 16 Hektar großen Areal besteht, hat damals 78,8 Millionen Euro gekostet. Aktuell verfügt die Jugendanstalt über 382 Haftplätze, 20 davon entfallen auf den offenen Vollzug. Die Anstalt verfügt über Hafthäuser, die einen modernen und pädagogischen Wohngruppenvollzug ermöglichen. Dabei sind die Gefangenen grundsätzlich in Einzelhafträumen untergebracht, zwischen 10 und 20 Gefangene leben jeweils in einer Wohngruppe in einem Gebäudeteil zusammen.
Die Jugendanstalt Raßnitz ist zuständig für die Untersuchungshaft an jungen männlichen Untersuchungsgefangenen, die Vollstreckung von Freiheits- und Jugendstrafe im Erst- und Regelvollzug an männlichen Verurteilten bis 27 Jahren und einer Vollzugsdauer bis zu 2 Jahren und 6 Monaten sowie die Vollstreckung von gerichtlich angeordneter Ordnungs-, Sicherungs-, Zwangs- und Erzwingungshaft an männlichen jungen Gefangenen.
Hintergrund:
In Sachsen-Anhalt gibt es drei Justizvollzugsanstalten (JVA) in Burg, Halle (Saale) und Volkstedt, eine Jugendanstalt (JA) in Raßnitz im Saalekreis, eine Jugendarrestanstalt (JAA) in Halle (Saale) sowie eine Einrichtung zum Vollzug der Sicherungsverwahrung auf dem Gelände der JVA Burg. In Sachsen-Anhalt gibt es – mit Stand 31.12.2021 – insgesamt 1.927 Haftplätze, davon 124 im offenen Vollzug und 15 im Jugendarrestvollzug. Aktuell sind im Justizvollzug in Sachsen-Anhalt rund 1.050 Frauen und Männer beschäftigt. Für den Justizvollzug in Sachsen-Anhalt wird fortwährend Nachwuchs gesucht und eingestellt. Alle Infos auf: justizkarriere.sachsen-anhalt.de
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