- Vereinigte Staaten Absatzmarkt fĂŒr 10,4 % aller Exporte aus Deutschland – höchster Anteil seit 2002
- 7,0 % aller Importe kamen aus den USA, einen besonders hohen Anteil hatte das Land bei optischen und fotografischen Erzeugnissen wie medizinischen GerÀten
Zölle auf deutsche Exporte in die USA treffen Branchen wie die Pharmaindustrie und Medizintechnik, den Fahrzeug- sowie den Maschinenbau besonders schwer. FĂŒr viele ExportgĂŒter aus diesen Branchen sind die Vereinigten Staaten der bedeutendste Absatzmarkt. So ging knapp ein Viertel (23,8 %) aller deutschen Pharma-Exporte im Jahr 2024 in die USA, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorlĂ€ufiger Zahlen mitteilt. Die Ausfuhren pharmazeutischer Erzeugnisse dorthin hatten einen Wert von rund 27,0 Milliarden Euro.
Betrachtet man die meistexportierten Waren aus Deutschland im Jahr 2024, hatten die Vereinigten Staaten als Abnehmer auch bei Luft- und Raumfahrzeugen (17,1 %, 5,8 Milliarden Euro) sowie bei optischen und fotografischen Erzeugnissen (14,9 %, 11,8 Milliarden Euro) einen besonders hohen Anteil. Unter letztere fallen unter anderem medizinische Instrumente, Röntgenapparate, GerĂ€te fĂŒr Strahlentherapie oder andere Mess- und PrĂŒfinstrumente. Zudem gingen 13,0 % aller exportierten Kraftfahrzeuge und Landfahrzeuge (34,0 Milliarden Euro) sowie 12,6 % aller Maschinen-Exporte (31,8 Milliarden Euro) in die USA.
Insgesamt exportierte Deutschland 2024 Waren im Wert von gut 161,3 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten. Das war gut ein Zehntel (10,4 %) aller deutschen Exporte und damit der höchste Anteil seit 2002.
Bei Antisera und Vaccinen geht gut ein Drittel aller Exporte in die USA, bei Triebwerken und Gasturbinen ein Viertel
Bei einzelnen ExportgĂŒtern sind die Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten noch deutlich enger. So gingen 2024 zum Beispiel 34,4 % der aus Deutschland exportierten immunologischen Erzeugnisse wie Antisera, Vaccine oder Blut in die Vereinigten Staaten. Zudem ging ein Viertel (25,6 %) der exportierten Triebwerke und Gasturbinen in die USA. Bei Hubschraubern, Flugzeugen und Raumfahrzeugen wie etwa Satelliten waren es 20,7 %, bei dosierten oder fĂŒr den Einzelverkauf bestimmten Arzneiwaren 17,8 % und bei Personenkraftwagen gingen 15,6 % der Exporte in die Vereinigten Staaten.
Deutschland fĂŒhrte 7 % seiner Importe 2024 aus den USA ein
Umgekehrt fĂŒhrt Deutschland seine Importe in vielen Bereichen in relevantem Umfang aus den USA ein, wenngleich die Vereinigten Staaten hinter China und den Niederlanden nur das drittgröĂte Lieferland fĂŒr deutsche Importe insgesamt sind. Aus den USA kam 2024 ein FĂŒnftel (19,9 % oder gut 9,1 Milliarden Euro) der Importe von optischen und fotografischen Erzeugnissen, darunter fallen insbesondere medizinische Instrumente, Apparate und GerĂ€te. Bei den Pharma-Importen betrug der Anteil aus den USA 16,9 % (12,1 Milliarden Euro). Unter den meistimportierten Waren kamen Luftfahrzeuge und Raumfahrzeuge mit 15,9 % (1,9 Milliarden Euro) ebenfalls zu einem hohen Anteil aus den Vereinigten Staaten. In der Warengruppe der verschiedenen Erzeugnisse der Chemischen Industrie, zu denen unter anderem Diagnostik- oder Laborreagenzien zĂ€hlen, waren es 15,0 % aller Importe (2,9 Milliarden Euro). Zudem kamen 13,6 % der importierten mineralischen Brennstoffe (14,8 Milliarden Euro) aus den USA – insbesondere Erdöl und Steinkohle. Insgesamt importierte Deutschland 2024 Waren im Wert von 91,5 Milliarden Euro aus den Vereinigten Staaten. Das waren 7,0 % aller deutschen Importe.
64 % aller importierten Sojabohnen kamen 2024 aus den Vereinigten Staaten
Bei einzelnen ImportgĂŒtern ist die AbhĂ€ngigkeit vom Herkunftsland USA deutlich höher. So kamen 2024 knapp zwei Drittel (64,1 %) aller importierten Sojabohnen aus den USA nach Deutschland. Hohe Anteile hatten die Einfuhren von dort auch bei Triebwerken und Gasturbinen (49,5 %), bei Diagnostik- oder Laborreagenzien (40,3 %), bei den Steinkohle-Importen (32,2 %), bei Prothesen und orthopĂ€dischen Vorrichtungen (27,4 %), bei medizinischen Instrumenten, Apparaten und GerĂ€ten (26,0 %) sowie bei rohem Erdöl (18,9 %).
Destatis am 14. April 2025
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