Four Motors geht beim diesjährigen 24h-Rennen am Nürburgring mit seinen drei Porsche Bioconcept-Cars und einem internationalen Fahrer-Kader zum mittlerweile 21. Mal in Folge an den Start. Das auf Nachhaltigkeit spezialisierte Reutlinger Rennteam wird bei allen drei Fahrzeugen weiterentwickelte CO2-reduzierende Technologien einsetzen, um zu zeigen, dass es auch für Verbrenner umweltfreundlichere Alternativen gibt, die schon jetzt für einen Serieneinsatz geeignet wären.
Bei der 51. Ausgabe des internationalen 24h-Rennens am Nürburgring vom 18. bis 21. Mai 2023 wird der Rennstall Four Motors rund um Smudo von den Fantastischen Vier und Teamchef Tom von Löwis wieder mit drei Porsche Bioconcept-Cars am Start stehen. Auch in seinem 20. Jubiläumsjahr bringt das grüne Pionierteam wieder einige Neuerungen beim 24h-Rennen an den Start. Dazu gehört eine neue alternative Kraftstoffformulierung, die einen erneuerbaren Anteil von 60 % enthält. Zudem wird das Team die weltweit erste CO2-reduzierte Felge einsetzen, die speziell für den Rennstreckeneinsatz entwickelt wurde und zu 70 % aus recyceltem Aluminium besteht, und nachhaltige Teamkleidung von Sportartikelhersteller Kempa aus Biobaumwolle und Recycling-Polyester tragen.
Ganzheitlicher Ansatz zur Reduzierung von CO2
Seit seiner Gründung 2003 setzt Four Motors auf einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung von CO2. Der Fokus liegt dabei u.a. auf der Nutzung und Erprobung von gebrauchten, recycelten High-Performance-Racing-Ölen für Motor und Getriebe, die in Kooperation von den Hauptsponsoren Wolf Oil (Belgien) und Tecoil (Finnland) formuliert werden, sowie auf Naturfaserleichtbauteilen oder abriebärmeren Bremsen und Reifen.
„Es ist zwingend notwendig, den CO2 -Anteil in der Mobilität soweit es geht zu senken. Dafür setzt sich Four Motors seit 20 Jahren unablässig ein. Das Verbrenner-Aus wird zu Recht gerade heiß in der Öffentlichkeit und Politik diskutiert. Es gibt hier keine einfache und vor allem keine allgemeingültige Lösung,“ sagt Teamchef Tom von Löwis. „Aktuell bleiben noch viele Fragezeichen, wie zum Beispiel zur nachhaltigen Herstellung und Entsorgung von Batterien, zu flächendeckenden Ladestationen oder zur Verfügbarkeit von echten E-Fuels. Denn auch 2035 werden noch ca. 35 Millionen herkömmliche Verbrenner im Einsatz sein – und auch für die braucht es gangbare Lösungen zur CO2-Reduktion.„
Es ist für Four Motors Anliegen und Antrieb zugleich zu zeigen, dass es deutlich mehr Stellschrauben für umweltbewusste Fahrzeugtechnologien gibt als nur den Antriebsstrang. „Besonders die aktuelle weltweite Ressourcen-Knappheit zeigt, wie wichtig es ist, bereits jetzt Brückentechnologien einzusetzen, um mehr Unabhängigkeit von den Herausforderungen der Weltpolitik und globalen Handelsströmungen zu erlangen. Dass dies möglich ist, ohne auf Performance zu verzichten, zeigen wir mit unseren Bioconcept-Cars. Die Technologien, die wir in unseren Fahrzeugen nutzen, könnten schon morgen für Straßenautos zur Verfügung stehen,“ erklärt Tom von Löwis weiter.
„Wir zeigen bereits seit 20 Jahren bei Four Motors, dass Motorsport auch grün sein kann, dass Nachhaltigkeit nicht zu Lasten von spannendem Motorsport gehen muss. Der Motorsport muss CO2-neutral werden, sonst sägen wir am eigenen Ast. Diese Botschaft wird immer lauter und es ist toll, dass wir gerade beim 24h-Rennen so viele Fans damit erreichen können,“ ergänzt Smudo von den Fantastischen Vier, der auch in diesem Jahr wieder beim 24h-Rennen hinter dem Steuer seines Porsche 911 GT3 Cup sitzen wird.
Neue alternative Kraftstoff-Innovation
So geht Four Motors auch 2023 wieder mit einer absoluten Innovation an den Rennstart. Die neue alternative Kraftstoffformulierung enthält einen erneuerbaren Anteil von 60 %. Die Basis bildet ein so genanntes ‚Blue Gasoline‘. Dieser nachhaltige Sonderkraftstoff von Shell besteht zu 40 % aus erneuerbaren Komponenten wie Rest- beziehungsweise Abfallstoffen und zu 10 % aus regenerativem Reststoff-Ethanol von CropEnergies. Durch den Zusatz von weiteren 10 % auf insgesamt 20 % Bioethanol erreicht der Kraftstoff eine Gesamteinsparung von etwa 40 % CO2 sowie eine Oktanzahl von über 100. Damit steht der nachhaltige Rennkraftstoff einem herkömmlichen Hochleistungskraftstoff in nichts nach.
Weltweit erste CO2-reduzierte Racing-Felge
Die Ronal Gruppe gehört zu den bedeutendsten Herstellern von Leichtmetallfelgen. Für die Jubiläumssaison des Teams hat Ronal nun eine spezielle Motorsportfelge entwickelt: Die Ronal Motorsport RM1 ist die weltweit erste CO2-reduzierte Felge speziell für den Rennstreckeneinsatz. Sie besteht zu 70 % aus recyceltem Aluminium. So können im Vergleich zu einer herkömmlichen Aluminiumfelge rund 50 % CO2 eingespart werden.
Internationaler Fahrer-Kader
Bei der 51. Ausgabe des 24h-Rennens tritt das Team mit seinem bewährten internationalen Fahrerkader an. So sitzen Four Motors Teamchef Tom von Löwis (Reutlingen) und Smudo (Hamburg) gemeinsam mit Henrik Bollerslev (Viborg, DK) und Thomas Kiefer (Heidelberg) im Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer 320 hinter dem Steuer. Den Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit der Startnummer 420 teilen sich Matthias Beckwermert (Emsdetten), Karl Pflanz (Schorndorf), Marco van Ramshorst (Nijerk, NL) und Oliver Sprungmann (Dorsten). Das dritte Auto, der Porsche Cayman GT4 Clubsport 981 mit der Startnummer 633, wird von Henning Cramer (Delbrück), Christoph Hewer (Ludwigsburg), Marc Schöni (Neuhausen am Rheinfall, CH) und Marco Timbal (Lugano, CH) pilotiert.
Das Rennen
Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gilt seit über 50 Jahren als das Motorsport-Event in der Eifel und als eines der härtesten Rennen der Welt. Auch in diesem Jahr sind wieder über 130 Teams für das Rennen auf der ca. 25 Kilometer langen Traditionsstrecke gemeldet, das am Samstag, 20. Mai um 16 Uhr startet.
Four Motors: Grün gewinnt
Seit 2003 ist der Rennstall Four Motors auf nachhaltige Mobilität spezialisiert – als erstes Motorsportteam weltweit. In den eigens konfigurierten Bioconcept-Cars nimmt der prominente Racer Smudo mit Ex-DTM-Fahrer und Teamchef Thomas von Löwis und den anderen Fahrerkollegen an der Nürburgring Langstreckenserie (NLS) und dem internationalen 24h-Rennen teil. Ziel des Projekts Bioconcept-Car ist es, ressourcenschonende Technologien zu erproben. Durch den Härtetest am Nürburgring gibt Four Motors Anstöße für den Wandel zu einer zukunftsfähigen Mobilität auch auf der Straße.
Foto: Smudo und Tom von Löwis treten mit ihrem Bioconcept-Car Porsche 911 GT3 Cup beim 24h Rennen am Nürburgring in der Klasse AT an. (c) Four Motors GmbH / Fotograf: ElfImages Motorsport