Das Porsche-Kundenteam Huber Motorsport startet von der Pole-Position in die 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Der Langstreckenklassiker gilt als bedeutendstes Rennen der Welt fĂŒr Fahrzeuge nach FIA GT3-Reglement. Matteo Cairoli fuhr am Freitagnachmittag in 2:16,880 Minuten die Bestzeit auf dem belgischen Grand-Prix-Kurs. Der ehemalige Porsche-Junior aus Italien teilt sich den 911 GT3 R des deutschen Rennstalls mit Antares Au aus Hongkong und den beiden Deutschen Tim Heinemann und Jannes Fittje. Platz drei ging an Pure Rxcing mit dem Ăsterreicher Klaus Bachler am Steuer. Rang acht eroberte der französische Porsche-Werksfahrer FrĂ©dĂ©ric Makowiecki fĂŒr das Team CLRT.
Stuttgart. Insgesamt sechs Neunelfer hatten im verregneten Qualifying am Donnerstagabend den Sprung in das Super-Pole-Einzelzeitfahren der besten 20 geschafft. Damit durften sie am Freitag an der Super-Pole-Session teilnehmen und um die besten StartplĂ€tze fĂŒr das Langstreckenrennen auf dem 7,004 Kilometer langen Formel-1-Kurs kĂ€mpfen. Matteo Cairoli war als Drittletzter zu seinen beiden fliegenden Runden aufgebrochen. Bereits im ersten Anlauf fuhr der Italiener auf den Spitzenplatz. Am Ende behielt er um 0,116 Sekunden die Oberhand und sicherte sich, seinem Team Hubert Motorsport und seinen Teamkollegen die Pole-Position.
Die vorderste Startposition visierte auch Klaus Bachler an. Der Neunelfer von Pure Rxcing hatte am Donnerstag im viergeteilten Qualifying die beste Durchschnittszeit aller Fahrer vorgelegt. Entsprechend durfte der Ăsterreicher in der Super-Pole-Session als Letzter auf die Bahn gehen. Im ersten Versuch legte er eine Zeit von 2:37,232 Minuten vor, in seiner zweiten Runde rutschte er kurz neben die Strecke. Mit seinen Teamkollegen Joel Sturm und Marco Seefried aus Deutschland sowie Aliaksandr Malykhin (GroĂbritannien) geht er am Samstag aus der zweiten Startreihe ins Rennen.
Die achtbeste Zeit ging an FrĂ©dĂ©ric Makowiecki. Der Porsche-Werksfahrer teilt sich den 911 GT3 R des Teams CLRT mit seinen französischen Landsleuten ClĂ©ment Mateu, Hugo Chevallier und Steven Palette. Damit belegen drei Porsche die ersten drei StartplĂ€tze in der Bronze-Cup-Kategorie. Als bestes Pro-Auto fuhr Julien Andlauer den sogenannten Grello des Kundensport-Teams Manthey EMA auf die 14. Position. Die erste fliegende Runde wurde dem ehemaligen Porsche-Junior wegen Ăberschreitens der Streckenbegrenzungen gestrichen. Andlauer bildet zusammen mit den Werksfahrern Laurens Vanthoor aus Belgien und KĂ©vin Estre (Frankreich) ein Team.
Robert Renauer stellte den Neunelfer von Herberth Motorsport auf Rang 15. Der Deutsche wechselt sich am Steuer des bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Rennwagens mit seinem Bruder Alfred, Ralf Bohn aus Deutschland und dem NiederlĂ€nder Kay van Berlo ab. Als sechster und letzter Porsche beendete Earl Bamber die Super-Pole-Session als 17. Der NeuseelĂ€nder â 2015 und 2017 als Porsche-Werkspilot Gesamtsieger der 24 Stunden von Le Mans â bildet zusammen mit den Australiern Anton de Pasquale, Stephen und Brenton Grove das Fahrerquartett von Grove Racing.
Das 24-Stunden-Rennen auf dem belgischen Grand-Prix-Kurs gilt als die gröĂte Veranstaltung fĂŒr GT3-Fahrzeuge weltweit. Es zĂ€hlt fĂŒr den GT World Challenge Europe Endurance Cup sowie die Intercontinental GT Challenge (IGTC). Fahrer und Fahrzeuge erhalten fĂŒr die GT World Challenge nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte. Das Rennen wird auf der Website www.intercontinentalgtchallenge.com im Live-Stream ĂŒbertragen.
Stimmen zum Qualifying
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R):Â âKompliment an Huber Motorsport â Matteo Cairoli hat grandios eine fehlerlose Runde hingezaubert. Auch Klaus Bachler lieferte eine Megavorstellung ab und brachte es in seiner ersten Runde auf den Punkt. Unsere Kundenteams sind sehr stark und haben sich in allen Klassen, in denen wir beteiligt sind, eine gute Ausgangsposition geschaffen. Auch wenn das heute nur die halbe Miete war: Wir haben die Basis geschaffen und werden jetzt zusehen, dass wir fokussiert ins 24 Stunden lange Rennen starten.“
Matteo Cairoli (Porsche 911 GT3 R #20): âDiese Pole-Position fĂŒhlt sich richtig gut an â vor allem, weil ich mit einem derartigen Erfolg ĂŒberhaupt nicht gerechnet habe. Im Pre-Qualifying gestern lagen wir bei vergleichbaren Bedingungen mit der Abstimmung unseres Autos noch etwas daneben. Wir wussten nicht, ob die vorgenommenen Ănderungen funktionieren wĂŒrden. Aber der Porsche 911 GT3 R war heute richtig schnell und hat mit ein gutes GefĂŒhl vermittelt. Meine schnellste Runde konnte ich direkt bei meinem ersten Versuch erzielen. Im zweiten Umlauf war ich sogar noch schneller unterwegs, aber dann habe ich mir einen kleinen Fehler erlaubt und die Runde abgebrochen. Egal, es hat ja gereicht…“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3R #911): âPlatz drei bietet uns eine hervorragende Ausgangsposition. Unser 911 GT3 R funktioniert super, wir haben uns bestens vorbereitet. Auch wir Fahrer sind top in Form und hochmotiviert. Es lĂ€uft alles nach Plan. Wir freuen uns sehr aufs Rennen.“
FrĂ©dĂ©ric Makowiecki (Porsche 911 GT3R #44): âIch bin stolz auf das Team! Es ist ihr erster Auftritt bei den 24 Stunden von Spa. Wir haben eine gute Performance abgeliefert. Sicher können wir noch Kleinigkeiten verbessern, aber unser Porsche lĂ€uft schon sehr gut. Jetzt bauen wir auf den gesammelten Erfahrungswerten auf. Unsere Startposition passt, nun freuen wir uns auf ein starkes Rennen.“
Ergebnisse Super-Pole-Session
1. ( BC) Au/Heinemann/Cairoli/Fittje (HK/D/I/D), Porsche 911 GT3 R #20, 2:16,880 Minuten
2. (1. Pro) Rovera/Shwartzmann/Nielsen (I/ISR/DK) Ferrari 296 GT3 #51, 2:16,996 Minuten
3. (2. BC) Bachler/Malykhin/Sturm/Seefried (A/UK/D/D), Porsche 911 GT3 R #911, 2:17,232 Minuten
8. (3. BC) Palette/Mateu/Makowiecki/Chevalier (F/F/F/F), Porsche 911 GT3 R #44, 2:17,399 Minuten
14. (6. Pro) Vanthoor/Estre/Andlauer (B/F/F). Porsche 911 GT3 R #92, 2:17,791 Minuten
15. (5. BC) Bohn/A. Renauer/R. Renauer/van Berlo (D/D/D/NL), Porsche 911 GT3 R #91, 2:17,835 Minuten
17. (6. BC) B. Grove/S. Grove/Bamber/de Pasquale (AUS/AUS/NZ/AUS), Porsche 911 GT3 R #23, 2:17,997 Minuten
Die weiteren Startpositionen
30. (15. Pro) Preining/Heinrich/Olsen (A/D/N), Porsche 911 GT3 R #96, 2:32,039 Minuten
31. (9. BC) Pierce/Jewiss/Meyrick/Maassen (UK/UK/UK/NL), Porsche 911 GT3 R #62, 2:32,104 Minuten
35. (2. PAC) Leutwiler/Jacoma/Fontana/Menzel (CH/CH/CH/D), Porsche 911 GT3 R #24, 2:32,405 Minuten
37. (16. Pro) GĂŒven/MĂŒller/Engelhart (TR/D/D) Porsche 911 GT3 R #54, 2:32,704 Minuten
55. (17. BC) Sager/Nakken/Barker/Zöchling (A/N/UK/D), Porsche 911 GT3 R #55, 2:35,620 Minuten
58. (8. SC) Sathienthirakul/Rappange/di Amato/de Leener (T/NL/I/UK), Porsche 911 GT3 R #56, 2:38,436 Minuten
67. (10. PAC) Tjia/Shen/Simonsen/Beche (HK/HK/DKCH), Porsche 911 GT3 R #216, keine Zeit
68. (11. PAC): Washington/Sofronas/Bleekemolen/Long (USA/USA/NL/USA), Porsche 911 GT3 R #132, keine Zeit
Pro = Pro-Klasse; PAC = Pro-Am-Cup; GC = Gold-Cup; SC = Silver-Cup; BC = Bronze-Cup
Foto: Porsche 911 GT3 R, Hubert Motorsport (#20), Antares Au (HK), Tim Heinemann (D), Matteo Cairoli (I), Jannes Fittje (D) (c) Porsche AG