Nürburgring. Die 50. Auflage der 24 Stunden auf dem Nürburgring (GER) bildete den Abschluss der Jubiläumswoche für die BMW M GmbH. Die Rennpremiere des BMW M4 GT3 verlief dabei nicht wie erhofft. Zwar zeigten die BMW M Motorsport Teams starken Speed, jedoch schieden beide Fahrzeuge von ROWE Racing sowie das BMW Junior Team nach Unfällen aus. Schubert Motorsport lag bis kurz vor Schluss auf Position vier, musste das Fahrzeug dann aber wegen Überhitzung im Motorraum abstellen. Rund um den Langstreckenklassiker, der vor einer beeindruckenden Kulisse von 230.000 Zuschauern stattfand, bot die BMW M GmbH den Fans zu ihrem 50. Geburtstag ein spektakuläres Rahmenprogramm – unter anderem mit dem BMW M Race of Legends am Samstag als Highlight.
Die Crew im #20 BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport, Jens Klingmann, (GER), Jesse Krohn (FIN), Alexander Sims (GBR) und Niklas Krütten (GER), hielt sich in den hektischen ersten Stunden des Rennens zurück. Die vier gingen möglichst wenige Risiken ein und arbeiteten sich von Startplatz 20 sukzessive nach vorn, nachdem sich das Rennen etwas beruhigt hatte. Lange Zeit hatten sie ein Podium in Sichtweite, doch rund 30 Minuten vor dem Ende musste Krohn das Fahrzeug wegen Überhitzung im Motorraum zurück an die Box bringen. Als einziger BMW M4 GT3 erreichte das Fahrzeug mit der Nummer 102 von Walkenhorst Motorsport nach einigen Reparaturpausen mit großem Rückstand das Ziel.
Der #99 BMW M4 GT3 von ROWE Racing kämpfte vom zweiten Startplatz von Beginn an ebenso um die Führung wie das BMW Junior Team im Fahrzeug mit der Startnummer 72. Jedoch kollidierte zunächst BMW Junior Dan Harper (GBR) beim Überrunden mit einem langsameren Fahrzeug und musste zu einer rund 30-minütigen Reparaturpause der Aufhängung an die Box. Dann passierte Nick Yelloly (GBR) mit der #99 auf der Grand-Prix-Strecke ein ähnliches Missgeschick, das sein Fahrzeug mit Aufhängungsschaden aus dem Rennen warf. Das Schwesterfahrzeug mit der Nummer 98 lag bis in die Nacht hinein sehr gut im Rennen um Platz eins, doch dann fiel Sheldon van der Linde (RSA) in Folge eines technischen Defekts an der Radaufhängung vorne rechts aus. Das BMW Junior Team zeigte nach der langen Reparaturpause eine starke Aufholjagd und lag schon wieder in den Top-20, als Max Hesse (GER) einen Dreher hatte und das beschädigte Fahrzeug abstellen musste.
In den einzelnen Klassen feierten BMW M Motorsport Teams insgesamt sechs Siege. FK Performance Motorsport triumphierte mit dem BMW M4 GT4 in der SP10, Adrenalin Motorsport by Alzner Automotive mit dem BMW 330i in der VT2 Heck und mit dem BMW M240i Racing in der Cup-Klasse, Schubert Motorsport in der BMW M2 CS Racing Cup Kategorie, Hofor Racing mit dem BMW M3 e46 GTR in der SP 6 und Rockstar Games by Viken Motorsport & Tomcat mit dem BMW 325i in der V4.
BMW M Race of Legends begeistert die Fans mit viel Action.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums bot die BMW M GmbH den Fans spektakuläre Highlights im Rahmenprogramm. Allen voran das BMW M Race of Legends, in dem BMW M Motorsport Helden der Vergangenheit gemeinsam mit BMW M Geschäftsführer Franciscus van Meel am Samstag in BMW M2 CS Racing Fahrzeugen auf der Grand-Prix-Strecke Rennaction vom Feinsten boten. Unter dem Jubel der Fans schenkten sie sich nichts, zeigten Überholmanöver, Drifts, Zweikämpfe und auch Unfälle und feierten alle gemeinsam am Ende auf dem Podium. Der Sieg ging an Bill Auberlen (USA), der sich nach der Bestzeit im Qualifying vom letzten Startplatz des Reverse Grid durch das gesamte Feld kämpfte. Zweiter und Dritter wurden die BMW DTM-Legenden Johnny Cecotto (VEN) und Steve Soper (GBR). Als Ehrengast schwenkte der ehemalige FIA-Präsident Jean Todt die Start- und Zielflagge und übergab bei der Siegerehrung ebenso einen Pokal wie Franciscus van Meel und Jochen Neerpasch, der Mitbegründer der BMW M GmbH. Das Fahrerlager des BMW M Race of Legends war das gesamte Wochenende über ein Zuschauermagnet, und die Rennfahrer gaben unzählige Autogramme.
Weitere Highlights im Rahmenprogramm waren die Eventfläche M Town im ring°boulevard, auf der BMW M Motorsport Fahrer und Verantwortliche regelmäßig Interviews und Autogramme gaben. Direkt gegenüber waren im M Showroom BMW M Motorsport Rennfahrzeuge verschiedener Epochen ausgestellt, die die Fans aus der Nähe bewundern konnten. Beim BMW M Korso waren rund 40 BMW M Fahrzeuge für eine Showrunde auf der Nordschleife unterwegs und wurden von den Zuschauermengen auf den Campingplätzen bejubelt.
Stimmen nach den 24h Nürburgring.
Franciscus van Meel (Geschäftsführer BMW M GmbH): „Wir wollten an diesem Wochenende in erster Linie mit unseren Fans feiern, das hatten sie nach zwei Jahren Pandemiepause mehr als verdient, finde ich. Dies ist uns mit unserem Rahmenprogramm hervorragend gelungen. Das Motto lautete: 50 Jahre Motorsport, 50 Jahre Emotion, 50 Jahre BMW M, 50. Auflage der 24h Nürburgring. Das Areal war fast komplett in die M Farben getaucht. Unser Set-up im Fahrerlager, auf der Rennstrecke und im ring°boulevard war fantastisch und kam bei den Fans extrem gut an. Für mich persönlich war es eine Ehre, im BMW M Race of Legends selbst gegen die Legenden fahren zu dürfen. Das Rennen war wirklich aufregend für uns und auch für die Fans, was sicher auch an dem Reverse Grid gelegen hat, den wir kurzfristig angekündigt haben. Da haben die Legenden natürlich das Messer zwischen den Zähnen gehabt. Glückwunsch an Bill Auberlen zum Sieg. Das 24-Stunden-Rennen ist dann leider nicht so gelaufen wie erhofft. Fahrzeug, Teams und Fahrer hatten den Speed, um aufs Podium fahren zu können. Dass wir diesen Speed nicht in entsprechende Ergebnisse umsetzen konnten, ist enttäuschend. Gratulation an Audi zum Gesamtsieg.“
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Das war leider ein sehr enttäuschendes Rennen für uns, in dem deutlich mehr drin gewesen wäre. Nach der sehr intensiven und guten Vorbereitung, in der wir starken Speed gezeigt und Top-Ergebnisse eingefahren haben, hatten wir hohe Erwartungen. Besonders ärgerlich ist, dass wir bereits früh durch eigene Fehler zwei Top-Fahrzeuge verloren haben. Da haben wir uns von der allgemeinen Hektik auf der Strecke leider anstecken lassen. Sheldon van der Linde konnte nichts für seinen Unfall. Er hatte einen Defekt an der rechten Vorderradaufhängung. Schubert Motorsport lag bis kurz vor Schluss auf Platz vier, hatte dann aber Probleme mit Überhitzung im Motorraum. Sehr positiv ist, dass unser neuer BMW M4 GT3 sein Potenzial, dieses Rennen zu gewinnen, gezeigt hat, indem er sowohl im Qualifying als auch im Rennen ganz vorne dabei war. Vielen Dank an unsere Teams, die Ingenieure und die Fahrer für ihren Einsatz! Wir sind alle weiterhin hochmotiviert und werden nächstes Jahr erneut angreifen. Glückwunsch an Audi zum Sieg.“
Jens Klingmann (#20 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport, Ausfall): „Ich glaube, die Nordschleife hat sich für die BMW M Motorsport Teams diesmal wirklich als ‚Grüne Hölle‘ erwiesen. Wir lagen bis kurz vor Schluss eigentlich gut im Rennen. In Führung liegend haben wir nach einem Ausrutscher am Vormittag viel Zeit verloren, konnten uns aber wieder in Reichweite von Platz drei zurückkämpfen. Ein Podium wäre nicht das Traumergebnis, aber immerhin ein schöner Trost für das Team gewesen. Dann nach 23,5 Stunden hartem Kampf nicht einmal die Zielflagge zu sehen, ist extrem bitter. Aber wir nehmen auch einige positive Erkenntnisse mit und kommen nächstes Jahr noch stärker zurück, um dann den 21. Gesamtsieg nach München zu holen.“
Nick Yelloly (#99 BMW M4 GT3, ROWE Racing, Ausfall): „So früh auszufallen ist natürlich enttäuschend – für mich, für das Team und für BMW M Motorsport. Wir sind zu dritt in die Kurve eingefahren, und als ich gemerkt habe, dass der Porsche von ganz rechts rüberzieht, konnte ich nicht mehr rechtzeitig bremsen. Letztlich war es ein Fehler von mir. Es tut mir sehr leid für das Team, das beide Fahrzeuge verloren hat. Der BMW M4 GT3 ist jedoch super zu fahren und hat großes Potenzial. Wir werden zurückkommen und sicher früher oder später dieses Rennen gewinnen.“
Sheldon van der Linde (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, Ausfall): „Eigentlich lief das Rennen sehr gut, und wir konnten viele Positionen gutmachen. Ich habe mich in meinem ersten Nacht-Stint wohl gefühlt, hatte dann aber leider diesen Unfall aufgrund eines technischen Defekts. Mein Highlight des Wochenendes war die Runde in Top-Qualifying 1. Der Druck, uns in Q2 zu bringen, war sehr groß, denn wenn du nicht in den Top-20 startest, ist es schwierig, ganz nach vorn zu kommen. Doch ich habe eine super Runde hinbekommen. Dass das Wochenende dann so zu Ende gegangen ist, ist schade, aber da kann man nichts machen.“
Max Hesse (#72 BMW M4 GT3, BMW Junior Team, Ausfall): „Ein enttäuschendes Wochenende für uns. Es ist sehr schade für alle bei BMW M Motorsport, dass wir hier bei der Premiere des BMW M4 GT3 keine guten Ergebnisse einfahren konnten. Für uns lief im Vorfeld eingentlich alles gut: die Vorbereitung, das Qualifying und auch der Rennstart. Wir waren immer vorne dabei, doch dann hat der Unfall von Dan uns alle Chancen auf ein gutes Resultat genommen. Trotzdem hat das BMW M Team RMG einen fantastischen Job gemacht und das Auto schnell wieder repariert. Dann habe ich in meinem zweiten Stint in der schnellen Mutkurve das Heck verloren und konnte es nicht mehr einfangen. Das war es dann. Nach all der Vorbereitung nun mit leeren Händen dazustehen, tut sehr weh. Aber wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Unser Team hat uns ein phänomenales Auto hingestellt, und wir haben in dieser Saison noch ein paar Rennen, um es besser zu machen.“
Bill Auberlen (Sieger BMW M Race of Legends): „Das war ein großer Spaß! Ich hatte eine tolle Zeit mit diesen Jungs auf der Strecke. Ich wusste, das Johnny Cecotto die härteste Nuss sein würde – und er hat mich dann ja auch einmal ins Kiesbett gedrückt. Als ich an ihm vorbei war, habe ich sein Duell mit Steve Soper einfach im Rückspiegel genossen. Insgesamt ein fantastisches Event von BMW M. Danke, dass ich dabei sein durfte!“
Foto: Nürburgring (GER), 26-29 May 2022. 24h Nürburgring, Nordschleife, #20 BMW M4 GT3, Schubert Motorsport, 50 years of BMW M, anniversary livery, Jesse Krohn, Alexander Sims, Jens Klingmann, Niklas Krütten. (c) BMW AG