- Neuer Höchstwert: Fast 12 % der gesamten Stromeinspeisung im Jahr 2023 aus Photovoltaik
- Wert der importierten Photovoltaikanlagen in den ersten fĂŒnf Monaten 2024 gegenĂŒber Vorjahreszeitraum um 66 % zurĂŒckgegangen, Exporte um 65 %
- Produktion von Solarmodulen und Solarkollektoren im 1. Quartal 2024 um 53 % beziehungsweise 67 % gegenĂŒber Vorjahresquartal gesunken
Immer mehr Unternehmen und private Haushalte in Deutschland nutzen die Energie der Sonne zur Stromerzeugung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im April 2024 auf DĂ€chern und GrundstĂŒcken hierzulande gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 81 500 Megawatt installiert. Damit nahm die Zahl der Anlagen gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 29,8 % zu, die installierte Leistung stieg im selben Zeitraum um 20,5 %. Im April 2023 hatte es knapp 2,7 Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 67 600 Megawatt gegeben. Erfasst werden alle Photovoltaikanlagen, die in die Netze der öffentlichen Versorgung einspeisen und ĂŒber einen StromzĂ€hler verfĂŒgen, der die eingespeisten Strommengen misst. Kleinere Anlagen, wie etwa die sogenannten Balkonkraftwerke, fallen daher in der Regel nicht darunter.
Anteil von Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung nimmt weiter zu
Durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen wurden 2023 hierzulande rund 53,6 Millionen Megawattstunden Strom ins Netz eingespeist. Damit entfielen 11,9 % des eingespeisten Stroms in Deutschland auf Photovoltaik – ein neuer Höchstwert. 2022 hatte Photovoltaik einen Anteil von 10,6 % an der gesamten Stromeinspeisung ausgemacht. Rekordmonat fĂŒr Solarstrom in Deutschland war bisher der Juni 2023: Mit gut 8,5 Millionen Megawattstunden wurde mehr als ein Viertel (27,3 %) des eingespeisten Stroms in jenem Monat mithilfe von Photovoltaikanlagen erzeugt.
China wichtigster Lieferant von Photovoltaikanlagen fĂŒr den deutschen Markt
Der Import von Photovoltaikanlagen ist in den ersten fĂŒnf Monaten des Jahres 2024 stark zurĂŒckgegangen: Von Januar bis Mai sank der Wert der eingefĂŒhrten Solarzellen und Solarmodule gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum um zwei Drittel (66,0 %) auf knapp 605 Millionen Euro. Auch der Wert der exportierten Photovoltaikanlagen sank in diesem Zeitraum von knapp 616 Millionen Euro auf gut 216 Millionen Euro – ein RĂŒckgang von 64,9 %.
Im Jahr 2023 sind Photovoltaikanlagen im Wert von knapp 3,6 Milliarden Euro nach Deutschland importiert worden, gegenĂŒber dem Vorjahr war der Wert damit bereits um 12,5 % gesunken. China ist das aus deutscher Sicht mit Abstand wichtigste Herkunftsland fĂŒr Photovoltaikanlagen: 86,4 % der nach Deutschland eingefĂŒhrten Photovoltaikanlagen kamen 2023 aus der Volksrepublik. Danach folgten mit groĂem Abstand die Niederlande (5,4 %) und Vietnam (2,6 %).
Der Wert der Importe von Photovoltaikanlagen war 2023 mehr als dreimal so hoch wie der Wert der Exporte dieser Waren aus Deutschland. Exportiert wurden im vergangenen Jahr Photovoltaikanlagen im Wert von gut 1,1 Milliarden Euro – knapp ein Viertel (23,5 %) weniger als ein Jahr zuvor. Diese gingen zu einem groĂen Teil in europĂ€ische Staaten. Die wichtigsten Abnehmer waren 2023 Ăsterreich (17,8 %), Italien (11,4 %) und die Schweiz (9,0 %).
Produktion von Solarmodulen 2023 rĂŒcklĂ€ufig
Die Produktion von Solarmodulen fĂŒr Photovoltaikanlagen ist in Deutschland im 1. Quartal 2024 ebenfalls deutlich gesunken: GegenĂŒber dem Vorjahresquartal ging die Anzahl der produzierten Solarmodule um mehr als die HĂ€lfte (52,8 %) auf knapp 495 600 StĂŒck zurĂŒck. Noch stĂ€rker als bei Solarmodulen fiel der ProduktionsrĂŒckgang bei Solarkollektoren aus. Diese wandeln Sonnenenergie in WĂ€rme um, sowohl fĂŒr die Warmwassererzeugung als auch zum Heizen. WĂ€hrend im 1. Quartal 2023 noch knapp 64 800 Solarkollektoren hergestellt wurden, waren es von Januar bis MĂ€rz 2024 rund 21 300. Das entspricht einem RĂŒckgang von 67,1 %.
Bereits im vergangenen Jahr ist die Produktion von Solarmodulen hierzulande zurĂŒckgegangen. 2023 wurden gut 3,4 Millionen Solarmodule zum Absatz produziert. Das waren 12,8 % weniger als im Vorjahr. 2022 waren knapp 4,0 Millionen solcher Module hergestellt worden. Ein stĂ€rkerer RĂŒckgang zeigt sich auch hier bei den Solarkollektoren: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland knapp 192 000 StĂŒck produziert, mehr als ein Viertel (28,4 %) weniger als noch ein Jahr zuvor (268 100).
Solarstrom war 2022 Einnahmequelle fĂŒr knapp 5 % der Haushalte
Private Haushalte erzeugen Solarstrom nicht nur fĂŒr den Eigenbedarf – sie speisen ihn auch ins Netz ein. Im Jahr 2022 hatten 4,7 % der privaten Haushalte (rund 1,8 Millionen) in Deutschland Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom. Der Anteil hat in den vergangenen Jahren zugenommen: 2015 waren es 3,1 % (1,2 Millionen Haushalte).
Die Einnahmen dieser privaten Haushalte aus dem Stromverkauf lagen 2022 bei durchschnittlich 183 Euro im Monat und sind somit im Vergleich zu 2015 mit monatlich 266 Euro um knapp ein Drittel (31,2 %) gesunken. Eine mögliche Ursache fĂŒr diesen RĂŒckgang dĂŒrfte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende EinspeisevergĂŒtung fĂŒr neuinstallierte Photovoltaikanlagen sein.
Destatis am 29. Juli 2024
Symbolfoto/pixabay