Magdeburg. Wie der heutigen Presseberichterstattung zu entnehmen war, will Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva FeuĂner an 12 Schulen ein Modell mit vier PrĂ€senz-Unterrichtstagen pro Woche und einem Tag fĂŒrs Distanzlernen entwickeln.
In einer heutigen Mitteilung des Ministeriums wurde ein Landtagsbeschluss zur BegrĂŒndung angefĂŒhrt.
Dazu Katja PĂ€hle (Foto), Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin:
„Mit seiner Pressemitteilung versucht das Bildungsministerium, den Landtag in Mitverantwortung fĂŒr seinen Vorschlag zu nehmen. Wer den Landtagsbeschluss und die AntragsbegrĂŒndung nachliest, stellt aber schnell fest: Es geht um Unterrichtsorganisation in der Schule, nicht um Verlagerung aus der Schule. Konkret ging es um das Modell 80+10. FĂŒr die Genehmigung braucht es ein pĂ€dagogisches Konzept der Schule. Ziel dabei war es, fĂŒr den Unterricht zeitliche FreirĂ€ume fĂŒr die Arbeit mit den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern zu schaffen und gleichzeitig die LehrkrĂ€fte nicht mit mehr Unterricht zu belasten. Das in einem Modell von 4+1 erreichen zu wollen, ist schlicht nicht möglich. Die Ministerin soll zu ihrem eigenen Vorschlag stehen und die Verantwortung nicht auf die Fraktionen abschieben.“
PĂ€hle weiterhin: âDieser Vorschlag ist innerhalb der Koalition nicht abgestimmt. Die Bildungsministerin hat bislang nicht erlĂ€utert, welches Ziel sie damit verfolgt und wie die Grundlagen und Rahmenbedingungen aussehen sollen. In jedem Fall muss sichergestellt sein, dass sĂ€mtliche Inhalte des Lehrplans auch umgesetzt werden. SchĂŒler:innen dĂŒrfen auf dem Weg zu ihren AbschlĂŒssen, egal ob an 4 oder 5 Tagen Unterricht in der Woche, keine Nachteile erleiden. Die Verantwortung dafĂŒr liegt bei der Bildungsministerin.
Eine weitere Sorge: Die Betreuung der Kinder in den unteren Klassen ist nicht gewĂ€hrleistet. Wir sehen eine erhebliche Mehrbelastung auf SchĂŒler:innen, Eltern und LehrkrĂ€fte zukommen. Ich denke, dass es ĂŒber diese Idee noch viele Diskussionen geben wird.â
Foto (c) Jens Schlueter