Kassenärztliche Bundesvereinigung klagt über verantwortungslose Patienten – Ruf nach Ausfallgebühr der Kassen
Osnabrück (ots). 70 Prozent der Arztpraxen in Deutschland haben Probleme mit unabgesagten Terminen. Das geht aus einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vorliegt. Bei vier von zehn der betroffenen Praxen geht es um 5 bis 10 Prozent aller Termine, an denen Patienten nicht kommen. In zahlreichen Praxen liegt der Anteil sogar bei 10 bis 20 Prozent.
Es sei mehr als ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen, beklagte KBV-Chef Andreas Gassen (Foto). „Praxen können Termine ja nicht zweimal vergeben. Die Termine sind geblockt und stehen dann für andere Patienten nicht zur Verfügung.“
Um den Schaden für die Praxen zu begrenzen, forderte Gassen eine „von den Kassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann nicht wahrnehmen“. Forderungen an die Praxen nach schnelleren und mehr Terminen seien angesichts der Zahlen hingegen „einfach lächerlich“.
Foto: Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen (c) Lopata-Axentis