Magdeburg/Halle (Saale), 24. Juli 2023 – Immer mehr Menschen in Mitteldeutschland entscheiden sich fĂŒr den Zug als Verkehrsmittel ihrer Wahl. Das zeigen die Fahrgastzahlen der Abellio Rail Mitteldeutschland fĂŒr das erste Halbjahr des Jahres 2023. Das Unternehmen konnte auf seinen insgesamt 26 Linien in diesem Zeitraum 20% mehr FahrgĂ€ste an Bord seiner ZĂŒge begrĂŒĂen als im Vorjahreszeitraum. Die ZĂŒge des Unternehmens fahren ĂŒberwiegend durch Sachsen-Anhalt und ThĂŒringen und verbinden die Region mit angrenzenden GroĂstĂ€dten.
Insgesamt nutzten an die 10,5 Millionen FahrgĂ€ste in den ersten sechs Monaten des Jahres das Angebot, das Abellio im Auftrag der mitteldeutschen BundeslĂ€nder erbringt. Im ersten Halbjahr 2022 waren es ca. 8,7 Millionen FahrgĂ€ste. Damit stieg die Zahl der FahrgĂ€ste um knapp ein FĂŒnftel.
Nachhaltiger Trend
Dabei zeigt sich, dass das der Fahrgastzuwachs ein nachhaltiger Trend ist. Bereits der Januar brachte auf einigen Linien ZuwĂ€chse von mehr als 50% gegenĂŒber dem Vorjahresmonat, und der Trend hĂ€lt seither an. Lediglich im Juni sanken die Zahlen gegenĂŒber 2022, was allerdings dem massiven Ansturm durch das 9-Euro-Ticket im vergangenen Jahr geschuldet ist. Mit dem seit Mai dieses Jahres geltenden Deutschlandticket setzt die Politik nun auf ein nachhaltigeres Wachstum der Fahrgastzahlen.
âWir freuen uns sehr, dass mehr Menschen in der Region die VorzĂŒge des Schienenverkehrs fĂŒr sich entdecken“, so Rolf Schafferath, Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung der Abellio Rail Mitteldeutschland. âDas Ende der Corona-MaĂnahmen und die wachsende Bedeutung des Klimaschutzes spielen dabei sicherlich eine Rolle. Dazu kommt das attraktive Angebot des Deutschlandtickets, und dass der Ăffentliche Personennahverkehr seit dem 9-Euro-Ticket endlich Thema in der breiteren Ăffentlichkeit geworden ist.“
Allerdings verweist Rolf Schafferath darauf, dass dieser Erfolg nur dauerhaft sein kann, wenn massiv in die Infrastruktur investiert wird. âDie positive Entwicklung wird immer wieder durch den schlechten Zustand der Infrastruktur und Probleme beim Schienennetzbetreiber ausgebremst. Nicht besetzte Stellwerke, schadhafte Schwellen und Verzögerungen bei Baustellen werfen uns immer wieder zurĂŒck und sorgen fĂŒr Frustration bei den FahrgĂ€sten. Das muss sich Ă€ndern.“
Zuwachs auf allen Linien
Ein etwas detaillierterer Blick auf die Zahlen zeigt, dass das Wachstum im Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA), das u.a. Magdeburg und Halle (Saale) mit dem Harz sowie Magdeburg und Stendal mit Wolfsburg verbindet, mit 31,5% höher ausfiel als im sĂŒdlichen Saale-ThĂŒringen-SĂŒdharz-Netz (STS). Im STS, das unter anderem Halle und Leipzig mit Erfurt und Jena sowie Halle mit Kassel verbindet, und in dem deutlich mehr FahrgĂ€ste unterwegs sind, lag das Wachstum im ersten Halbjahr 2023 immerhin bei 14%. Der Fahrgastzuwachs verteilt sich auf alle Linien der beiden Netze, wobei der Zuwachs bei den grundsĂ€tzlich höher ausgelasteten Linien in der Regel auch etwas spĂŒrbarer ausfĂ€llt.
Deutschlandticket wirkt sich am stÀrksten in Richtung Wolfsburg aus
Der Blick auf den Mai 2023, in dem das Deutschlandticket erstmals gĂŒltig war, zeigt einen weiteren Schub in der Nachfrage. Allerdings ist der Mai dank des FrĂŒhlingswetters und vieler Veranstaltungen traditionell ein Monat mit hoher Nachfrage. FĂŒr belastbare Aussagen zur Wirkung des Deutschlandtickets ist es sicherlich noch zu frĂŒh, auch weil der Vergleich zum Vorjahr im Juni durch die Effekte des 9-Euro-Tickets wenig aussagekrĂ€ftig ist. Dennoch liefert der Mai 2023 bereits Hinweise auf die Auswirkungen des Angebots, fĂŒr 49 Euro im Monat bundesweit den ĂPNV nutzen zu können. Denn wĂ€hrend der Zuwachs im Mai auf vielen Strecken dem anderer Monate entsprach, sind die Fahrgastzahlen auf den Regionalbahnlinien RB 36 zwischen Magdeburg und Wolfsburg und RB 35 Stendal- Wolfsburg sehr stark angestiegen. So verzeichnete die RB 36 einen Zuwachs von 130% gegenĂŒber dem Vorjahr, auf einzelnen Fahrten waren fĂŒnf Mal so viele FahrgĂ€ste unterwegs wie im Vorjahr. Das lĂ€sst den Schluss nahe, dass viele Berufspendlerinnen und âpendler in der Region das Deutschlandticket nutzen und auf die Bahn umgestiegen sind.
Foto/Text (c) Abellio GmbH