2022 steht fĂŒr Sachsen-Anhalt ganz besonders im Zeichen der Landwirtschaft: âZum Jahreswechsel hat unser Bundesland den Vorsitz der Agrarministerkonferenz ĂŒbernommen. Das ist eine groĂe Herausforderung, denn die gesellschaftlichen und rechtlichen Anforderungen an die Landwirtschaft sind enorm gewachsenâ, sagt Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze (Foto). âIn der AMK mĂŒssen wir im Konzert der LĂ€nder mit dem Bund die Weichen stellen, damit unsere Landwirtinnen und Landwirte zukunftsfĂ€hig bleiben können. Denn der Spagat zwischen mehr Nachhaltigkeit, Tierwohl und Klimaschutz auf der einen sowie den ökonomischen Erfordernissen auf der anderen Seite ist sehr ambitioniert.â
In der AMK tauschen sich die Landwirtschaftsministerinnen und -minister sowie Senatorinnen und Senatoren des Bundes und der LĂ€nder zu aktuellen Themen von Agrar- und Forstwirtschaft sowie lĂ€ndlicher Entwicklung aus. Die LĂ€nder sprechen ihre Vorgehensweise ab und suchen nach einvernehmlichen Lösungen mit der Bundesregierung. Die Sitzungen finden grundsĂ€tzlich zweimal im Jahr statt. FĂŒr 2022 sind Treffen im FrĂŒhjahr in Magdeburg und im Herbst in Quedlinburg geplant. Der Vorsitz der AMK wechselt jĂ€hrlich unter den 13 deutschen FlĂ€chenlĂ€ndern. 2021 hatte Sachsen die Leitung inne.
Schulze betont: âZu den zentralen Agrarthemen fĂŒr 2022 gehören fĂŒr mich die Umsetzung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik in Deutschland, die Anpassung an den Klimawandel, die Sicherung der Agrarstruktur, die BekĂ€mpfung von Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest, eine Antwort auf zunehmend schwankende RohstoffmĂ€rkte und die Verhandlungen mit der EU-Kommission zur DĂŒngeverordnung.â
Sachsen-Anhalt ist stark durch den Agrarsektor geprĂ€gt: Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft an der Bruttowertschöpfung betrug 2020 rund 1,8 Prozent. Zum Vergleich: Der deutsche Durchschnitt lag mit 0,7 Prozent nicht einmal halb so hoch. Laut Agrarstrukturerhebung gab es 2020 in Sachsen-Anhalt insgesamt 4.344 landwirtschaftliche Betriebe; rund die HĂ€lfte betreiben Ackerbau, ein weiteres Viertel sind Futterbaubetriebe mit der Ausrichtung auf Milchviehhaltung. Die landwirtschaftliche NutzflĂ€che umfasst rund 1,16 Millionen Hektar, davon sind 85 Prozent AckerflĂ€che und 15 Prozent GrĂŒnland.
Foto (c) CDU Sachsen-Anhalt