Kurz vor den Landtagswahlen liegen die CDU in Hessen und die CSU in Bayern weiter vorne. AfD und FW haben in Bayern Bestwerte. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer Extra.
Wenige Tage vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen liegen die Amtsinhaber jeweils weiterhin deutlich vor ihren Herausforderern. StĂ€rkste Kraft wĂ€re in Bayern weiterhin die CSU und in Hessen die CDU, die sich dort im Vergleich zur Wahl vor fĂŒnf Jahren klar verbessern kann. In beiden LĂ€ndern ist noch nicht sicher absehbar, wer die PlĂ€tze zwei bis vier belegen wird und ob in Hessen die FDP und die Freien WĂ€hler im Landtag vertreten sein werden.
Bayern: Freie WÀhler und AfD können mit Bestwerten rechnen
Wenn schon heute gewĂ€hlt wĂŒrde, dann ergĂ€ben sich die folgenden Projektionswerte fĂŒr die Parteien: Die CSU könnte zurzeit mit 37 Prozent (plus eins im Vergleich zur Vorwoche) rechnen, die GrĂŒnen mit 16 Prozent, die Freien WĂ€hler mit 15 Prozent, die AfD mit 14 Prozent, die SPD mit neun Prozent (alle unverĂ€ndert) und die FDP mit drei Prozent (minus eins). Die anderen Parteien erhielten zusammen sechs Prozent (unverĂ€ndert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen wĂŒrde. Neben der Fortsetzung der Regierung aus CSU und Freien WĂ€hlern gĂ€be es damit auch eine Mehrheit fĂŒr ein BĂŒndnis aus CSU und GrĂŒnen.
Viele sind noch unsicher, ob und wen sie wÀhlen wollen
Insgesamt geben diese Projektionswerte, bei denen auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berĂŒcksichtigen sind, lediglich das Stimmungsbild fĂŒr die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose fĂŒr den Wahlausgang am kommenden Sonntag dar. Dies gilt insbesondere auch fĂŒr die Parteien, die an der FĂŒnf-Prozent-Grenze zu scheitern drohen oder knapp darĂŒber liegen. Bis zum Wahltag kann es fĂŒr die verschiedenen Parteien durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge noch zu VerĂ€nderungen kommen. Zudem wissen 28 Prozent noch nicht sicher, ob und wen sie wĂ€hlen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2018 kam die CSU auf 37,2 Prozent, die GrĂŒnen kamen auf 17,6 Prozent und die Freien WĂ€hler auf 11,6 Prozent, die AfD kam auf 10,2 Prozent, die SPD auf 9,7 Prozent, die FDP auf 5,1 Prozent, die Linke auf 3,2 Prozent und die anderen Parteien erzielten zusammen 5,4 Prozent.
Söder weiterhin weit vor Hartmann
Bei der Frage, wen man lieber als MinisterprĂ€sidenten hĂ€tte, liegt Markus Söder mit 54 Prozent weit vor dem GrĂŒnen-Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann, fĂŒr den sich nur 20 Prozent aussprechen (Rest zu 100 Prozent: „weder noch“/“kenne nicht“ oder „weiĂ nicht“).
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Hessen: CDU klar vorne – Rennen um die PlĂ€tze zwei bis vier weiter offen
Hier ergĂ€ben sich die folgenden Projektionswerte: Die CDU kĂ€me zurzeit auf 32 Prozent, die GrĂŒnen auf 17 Prozent, die SPD ebenfalls auf 17 Prozent, die AfD auf 16 Prozent, die FDP auf fĂŒnf Prozent, die Linke auf drei Prozent und die Freien WĂ€hler auf vier Prozent. Die anderen Parteien lĂ€gen zusammen bei 6 Prozent (alle unverĂ€ndert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen wĂŒrde. Damit hĂ€tte die jetzige Regierung aus CDU und GrĂŒnen weiterhin eine Mehrheit, genauso auch ein BĂŒndnis aus CDU und SPD. FĂŒr eine Regierung aus SPD, GrĂŒnen und FDP wĂŒrde es hingegen nicht reichen.
Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose fĂŒr den Wahlausgang dar. In Hessen wissen zurzeit 32 Prozent noch nicht sicher, ob oder wen sie wĂ€hlen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2018 erreichte die CDU 27,0 Prozent, die GrĂŒnen 19,8 Prozent, die SPD ebenfalls 19,8 Prozent, die AfD 13,1 Prozent, die FDP 7,5 Prozent, die Linke 6,3 Prozent und die anderen Parteien zusammen 6,5 Prozent.
GroĂer Vorsprung fĂŒr Rhein gegenĂŒber Faeser
Mit 44 Prozent liegt Boris Rhein vor Tarek Al-Wazir von den GrĂŒnen, den sich 33 Prozent der Hessen als MinisterprĂ€sidenten wĂŒnschen. Deutlich gröĂer ist der Vorsprung des Amtsinhabers gegenĂŒber der SPD-Spitzenkandidatin: Im Vergleich zu Nancy Faeser, fĂŒr die sich 24 Prozent entscheiden, wollen 56 Prozent weiterhin Boris Rhein als MinisterprĂ€sidenten (Rest zu 100 Prozent: „weder noch“/“kenne nicht“ oder „weiĂ nicht“).
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgefĂŒhrt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 4. bis 5.10. 2023 unter 1.209 bzw. 1.000 zufĂ€llig ausgewĂ€hlten Wahlberechtigten in Bayern bzw. Hessen telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist reprĂ€sentativ fĂŒr die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich betrĂ€gt bei einem Anteilswert von 40% gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10% gut +/- zwei Prozentpunkte. Das nĂ€chste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 20.10.2023.
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Fotos (c) ZDF/Forschungsgruppe Wahlen