FDP-Fraktionschef: âGewalt und Hass dĂŒrfen niemals legitimiert werden“
Die FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt appelliert an die ĂŒberwiegend friedlichen Teilnehmer bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik, rechtsstaatliche GrundsĂ€tze nicht ĂŒber Bord zu werfen und denjenigen Einhalt zu gebieten, die gegen Demokratie, Grundgesetz und pluralistische Gesellschaft agieren. âAlles andere provoziert zu Recht als ultima ratio eine Versammlungsauflösung. Gewalt und Hass dĂŒrfen niemals legitimiert werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Andreas Silbersack (Foto) am Montag.
Der FDP-Politiker aus Halle weiter: âDas Versammlungsrecht ist ein hohes Gut in unserer Demokratie, daher erteilen wir allen eine Absage, die dieses einschrĂ€nken wollen, nur weil ihnen die Corona-Proteste nicht passen oder das eigene Weltbild damit angekratzt wird. Dieses Grundrecht gilt auch fĂŒr Andersdenkende, selbst wenn die geĂ€uĂerten Meinungen teils obskur sind. Die Sicherheitsbehörden mĂŒssen dieses Recht ĂŒberall gewĂ€hrleisten.“
Das bedeute aber auch, âdass von den Demonstranten auf der StraĂe oder auch im Internet eine ganz klare rote Linie nicht ĂŒberschritten werden darf. Wer Kinder als Schutzschilde bei Demos einsetzt, Polizisten angreift oder seinen Gewalt- oder Umsturzfantasien freien Lauf lĂ€sst, in dem er Morddrohungen gegen Politiker oder Ărzte verbreitet, der darf nicht mit Nachsicht rechnen oder sich auf demokratische GrundsĂ€tze berufen.“
Gleiches gelte fĂŒr die sogenannten SpaziergĂ€nge, âmit denen einige das Versammlungsrecht gezielt umgehen wollen. Hier muss der Rechtsstaat auch mit aller HĂ€rte durchgreifen. Das muss jedem Teilnehmer klar sein: Wer friedlich protestieren will, der muss sich von demokratiefeindlichen Verschwörungsideologien, ReichsbĂŒrgern und sich radikalisierenden Querdenkern, Antisemiten und gewaltbereiten Rechtextremen deutlich distanzieren“, so Silbersack, der auch Rechtsanwalt ist.
Foto (c) Andreas Silbersack