Magdeburg, 25. Oktober 2023 â Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen in Sachsen-Anhalt mit Schlafstörungen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der BARMER hervor, nach der der Anteil ihrer Versicherten mit entsprechender Diagnose in den Jahren 2012 bis 2022 von 4,4 Prozent auf 6,7 Prozent gestiegen ist. Das entspricht mehr als 146.000 FĂ€llen im Jahr 2022 und damit einer Steigerungsrate von 51 Prozent. âSchlafstörungen erhöhen das Risiko fĂŒr Ăbergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser fĂŒr Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Schlafstörungen können aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. Andauernde Schlaflosigkeit sollte unbedingt in der Arztpraxis abgeklĂ€rt werdenâ, sagt Axel Wiedemann (Foto), LandesgeschĂ€ftsfĂŒhrer der BARMER in Sachsen-Anhalt.
ZuwÀchse bei Schlafstörungen in allen Altersgruppen ab 20 Jahren
Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche ZuwĂ€chse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ărztinnen und Ărzte hĂ€tten im Jahr 2012 zum Beispiel bei 1,3 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2022 waren es bereits 2,2 Prozent. Das entspreche in dieser Gruppe einer Steigerung um knapp 70 Prozent. Ein Plus von 94 Prozent von 1,7 Prozent auf 3,3 Prozent Betroffene habe es in der Gruppe der 30- bis 39-JĂ€hrigen gegeben. âSchlaflose NĂ€chte sind keine Lappalie. Weniger als fĂŒnf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko fĂŒr chronische Krankheiten und beeintrĂ€chtigen die LeistungsfĂ€higkeitâ, sagt Wiedemann.
Zeitumstellung als zusÀtzliche Belastung
Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporĂ€r negativ auf den Schlaf auswirke. Das ZurĂŒckstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusĂ€tzlich durcheinander. âViele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine vernĂŒnftige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung. Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindernâ, so Landeschef Wiedemann. Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten jedoch nur nach Ă€rztlicher RĂŒcksprache eingenommen werden.
Foto © BARMER/Viktoria KĂŒhne