Magdeburg. Im Oktober 2003 startete ein Studiengang, den es so bis dahin in Deutschland nicht gegeben hatte. Inzwischen haben 621 Absolventinnen und Absolventen den Bachelor Sicherheit und Gefahrenabwehr abgeschlossen sowie 326 den Master.
Als Kooperation zwischen der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg, der Hochschule Magdeburg-Stendal und dem Institut fĂŒr Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge bieten sowohl der Bachelor- als auch der konsekutive Master-Studiengang seit 20 Jahren vielfĂ€ltige Einblicke in Theorie und Praxis. Vermittelt werden in sieben (Bachelor) und drei (Master) Semestern verfahrenstechnische und naturwissenschaftliche Kenntnisse, um Katastrophen wirkungsvoll zu bekĂ€mpfen. Die Studierenden setzen sich hierfĂŒr mit grundlegenden Aspekten der Physik, Mathematik und Schadstoffausbreitung auseinander. Zudem erwerben sie Kompetenzen in den Bereichen Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz, Sicherheitsmanagement und Risikoanalyse. Derzeit sind insgesamt 202 Studierende im Bachelor- und 51 im Master-Studiengang eingeschrieben.
Die Berufsperspektiven sind vielfĂ€ltig. Etwa 25 Prozent der Absolventen sind im vorbeugenden Brandschutz tĂ€tig, ca. 15 Prozent bei Feuerwehren im abwehrenden Brand- und Katstrophenschutz. Beliebt sind auĂerdem Positionen als Sicherheitsmanager in Unternehmen, z. B. der chemischen Industrie, des Verkehrswesens oder der Energiewirtschaft. Mögliche Perspektiven ergeben sich zudem in der Sicherheitsforschung sowie der Anlagen- und Sicherheitstechnik.
Andere schlagen die akademische Laufbahn ein. So auch Patrick Sudhoff, nach seiner Zeit an der Hochschule inzwischen als Doktorand an der UniversitĂ€t Lund in Schweden. Er findet: âDie Einzigartigkeit liegt fĂŒr mich in der Kooperation zwischen Hochschule, UniversitĂ€t und dem Institut fĂŒr Brand- und Katastrophenschutz, die einem unterschiedliche Blickwinkel aufzeigt. Durch die Studien- und Abschlussarbeiten konnte ich mich schnell fĂŒr eine akademische Laufbahn begeistern, in der ich nun die Möglichkeit habe, selbst an der Erforschung und Entwicklung neuer Technologien mitzuwirken.“
Die Kooperation mit Unternehmen und Institutionen ist vielfĂ€ltig und reicht weit ĂŒber Sachsen-Anhalt hinaus. Marc Stielow, stellvertretender Referatsleiter im ThĂŒringer Innenministerium hat zwei Kollegen, die in Magdeburg studiert hatten, und bereits mehrere Studierende im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten betreut. Er sagt: âDas Innenministerium ist die oberste Landesbehörde im Bereich der Gefahrenabwehr. Ein Mix von Berufserfahrung und einschlĂ€gigen StudiengĂ€ngen ist wichtig fĂŒr unsere Konzepte. Die umfangreichen wissenschaftlichen Lehrinhalte wie Brand- und Katastrophenschutz, Sicherheitsmanagement, Notfallplanung, Umwelt- und Havarieschutz, sind u. a. die SĂ€ule fĂŒr eine strategische Ausrichtung, um fĂŒr GroĂschadenslagen und Katastrophen besser vorbereitet zu sein.“
Die Studiengangsleiterin Prof. Dr.-Ing. Stefanie Schubert-Polzin von der Hochschule Magdeburg-Stendal sieht die Verantwortung fĂŒr die Gesellschaft wachsen und ist sicher, âdass auch kĂŒnftig alle Absolventinnen und Absolventen weiterhin super Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden.“
Foto: Eine Besichtigung der Labore auf dem Campus der Hochschule Magdeburg gehörte zum Programm der 20-Jahr-Feier, v. l.: Robert Westphal, wissenschaftlicher Mitarbeiter fĂŒr baulichen Brandschutz (l.) und Prof. Dr.-Ing. Stefanie Schubert-Polzin, Studiengangsleiterin, mit zwei Absolventen. (c) Foto: Matthias Piekacz