Erneut höhere Preise für Getreide, Kartoffeln, Raps und Milch; Preisrückgang bei Gemüse

Veröffentlicht in: Statistisches Bundesamt | 0

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte insgesamt, November 2021

+20,8 % zum Vorjahresmonat

+4,1 % zum Vormonat

Preise für pflanzliche Erzeugnisse

+29,4 % zum Vorjahresmonat

Preise für tierische Erzeugnisse

+14,9 % zum Vorjahresmonat

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im November 2021 um 20,8 % höher als im November 2020. Dies ist die höchste Preissteigerung gegenüber einem Vorjahresmonat seit Juli 2018. Gegenüber Oktober 2021 stiegen die Preise um 4,1 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute weiter mitteilt, erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat vor allem die Preise für pflanzliche Erzeugnisse. Sie lagen im November 2021 um 29,4 % höher als im November 2020. Die Preise für tierische Produkte sind ebenfalls gestiegen und lagen um 14,9 % höher als im Vorjahresmonat.

Der Preisanstieg bei den pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die seit Juli 2020 steigenden Getreidepreise zurückzuführen. Diese lagen im November 2021 um 44,5 % über dem Vorjahresniveau und erzielten damit noch einmal eine höhere Steigerung als im Vergleich Oktober 2021 zu Oktober 2020. Hier hatte die Veränderung bereits +36,9 % betragen. Ausschlaggebend für die Preissteigerungen bei Getreide ist die hohe Nachfrage aus dem In- und Ausland bei gleichzeitig geringen Erntemengen im Jahr 2021.

Preise für Gemüse leicht gesunken, für Kartoffeln und Raps weiter gestiegen

Gemüse war im November 2021 um 4,2 % billiger als im November 2020. Den größten Preisrückgang gab es beim Eisbergsalat mit -18,7 %. Beim Kohlgemüse betrug der Preisrückgang 1,2 %.

Außergewöhnlich stark verteuerten sich die Preise beim Handelsgewächs Raps. Sie stiegen im November 2021 gegenüber November 2020 deutlich um 66,4 %. Der Preisanstieg im Jahresvergleich lag damit noch etwas höher als im Vormonat Oktober 2021 (+62 %) Dies ist bei Raps die höchste Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat seit Juli 2008. Der Aufwärtstrend liegt hier vor allem am weltweit sinkenden Angebot bei gleichzeitig hoher Nachfrage, beispielsweise für die Energiegewinnung.

Auch Speisekartoffeln verteuerten sich nochmals. Im November 2021 stiegen die Preise im Vergleich zum November 2020 um 58,5 %. Im Oktober 2021 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat bereits +43,5 % betragen. Eine vergleichbare Preissteigerung hatte es zuletzt im August 2019 gegeben. Der Preisanstieg ist aktuell vor allem auf witterungsbedingt geringe Erntemengen zurückzuführen.

Pflanzen und Blumen verteuerten sich im November 2021 ebenfalls gegenüber dem Vorjahresmonat (+15,6 %). Ausschlaggebend für diesen Preisanstieg waren vor allem die steigenden Preise bei den Schnittblumen (+21,1 %), die sich durch die hohe Nachfrage bei knappem Angebot erklären.

Preise für tierische Erzeugnisse um 14,9 % gestiegen, für Milch um 18,2 %

Die Preise für tierische Erzeugnisse lagen im November 2021 um 14,9 % über denen von November 2020. Im Oktober 2021 hatte der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat bereits 10,8 % betragen. Der Milchpreis lag im November 2021 um 18,2 % über dem Vorjahresniveau. Im Vormonat Oktober 2021 waren es noch +14,2 % im Vergleich zum Oktober 2020.

Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den vergangenen Monaten beobachtete Trend fallender Preise weiter fort, allerdings in abgeschwächter Form. Im November 2021 lagen die Preise mit einem Rückgang um 0,8 % annähernd auf Vorjahresniveau. Der leichte Preisrückgang ist vor allem auf eine geringere Nachfrage im Handel und Export aufgrund eines allgemein sinkenden Konsums von Schweinefleisch zurückzuführen.

Die Preise für Rinder haben sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 32,7 % erhöht. Der Trend der vergangenen Monate setzte sich damit fort. Im Wesentlichen ist der Preisanstieg hier auf die gesunkene Produktion bei gleichzeitig gestiegener Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher zurückzuführen. Bei Schafen und Ziegen wurden ebenfalls weiterhin steigende Preise beobachtet (+18,2 %).

Symbolfoto/pixabay