Bundeskriminalamt veröffentlicht Bundeslagebild „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2022“
Wiesbaden (ots) – Die registrierten Gewalttaten gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte sind im Jahr 2022 um 3.128 FĂ€lle auf 42.777 gestiegen, eine Zunahme um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 96.208 Polizistinnen und Polizisten Opfer einer Gewalttat. Dies entspricht einem Anstieg um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreichen sowohl die Fall- als auch die Opferzahlen im Bereich der Gewaltstraftaten gegen Polizistinnen und Polizisten erneut Höchstwerte. Dies geht aus dem heute vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten Bundeslagebild „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2022“ hervor.
46,5 Prozent der Gewalttaten waren WiderstÀnde gegen Vollstreckungsbeamtinnen und Vollstreckungsbeamte. Dabei wurden 48.980 Polizistinnen und Polizisten als Opfer erfasst, 5,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2021: 46.410).
Die Anzahl der Tötungsdelikte stieg auf 37 registrierte FĂ€lle (2021: 30). Im Gegensatz zum Jahr 2021 handelt es sich hierbei nicht ausschlieĂlich um versuchte Tötungsdelikte: 2022 wurde ein vollendeter Fall mit zwei Opfern* registriert.
Der GroĂteil der ermittelten TatverdĂ€chtigen ist mĂ€nnlich (84,1 Prozent). 25.494 (2021: 23.953) TatverdĂ€chtige hatten die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von 69,9 Prozent entspricht. Die Anzahl nichtdeutscher TatverdĂ€chtiger lag bei 10.999 (2021: 9.949). Mehr als zwei Drittel der VerdĂ€chtigen war ĂŒber 25 Jahre alt. Die VerdĂ€chtigen handelten in der Regel alleine. Viele der TatverdĂ€chtigen waren kriminalpolizeilich bekannt (74,3 Prozent). Mehr als jeder Zweite stand unter Alkoholeinfluss.
Das Lagebild enthĂ€lt neben Angaben zu Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten auch Daten zu EinsatzkrĂ€ften der Feuerwehr und anderer Rettungsdienste, die im Rahmen allgemeiner Einsatzlagen ebenfalls von Gewalttaten betroffen waren. So wurden 650 FĂ€lle registriert, in denen mindestens eine bei der Feuerwehr tĂ€tige Person betroffen war sowie 1.920 FĂ€lle mit mindestens einem betroffenen Opfer der sonstigen RettungskrĂ€fte festgestellt. Die Anzahl der Opfer in diesen Personengruppen betrug 3.616. Diese Werte liegen jeweils deutlich ĂŒber dem Niveau des Jahres 2021.
Text/Foto: BKA