ZDF-Politbarometer Januar I 2022 / Hohe Zufriedenheit mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz / Deutliche Mehrheit gegen die Förderung neuer Atomkraftwerke durch die EU

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Die neue Bundesregierung und der Kanzler starten mit positiven Werten ins neue Jahr. So meinen 65 Prozent aller Befragten, dass Olaf Scholz seine Sache als Bundeskanzler eher gut macht, 17 Prozent sagen „eher schlecht“ (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“). Ein mehrheitlich positives Urteil gibt es nicht nur bei den AnhĂ€ngern der SPD (89 Prozent), der GrĂŒnen (85 Prozent) und der FDP (54 Prozent), sondern auch bei denen der Linke (58 Prozent) und der CDU/CSU (53 Prozent). Nur die AnhĂ€nger der AfD (31 Prozent) sehen das mehrheitlich anders.

Projektion
Im Vergleich zum Dezember-Politbarometer gibt es leichte VerĂ€nderungen bei der Projektion: Wenn am nĂ€chsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wĂ€re, kĂ€me die SPD auf 27 Prozent (minus 1), die CDU/CSU könnte mit 22 Prozent (plus 1) rechnen, die GrĂŒnen kĂ€men auf 16 Prozent (minus 1), die FDP kĂ€me auf 11 Prozent (minus 1), die AfD auf 10 Prozent (unverĂ€ndert) und die Linke auf 6 Prozent (plus 1). Die anderen Parteien erhielten zusammen 8 Prozent (plus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erreichen wĂŒrde.

Top Ten
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,5 (Dez.: 2,7) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Olaf Scholz mit 1,9 (2,1), Robert Habeck mit 1,4 (1,4), Lars Klingbeil mit 1,1 (1,3), Christian Lindner mit 0,9 (1,0), Markus Söder mit 0,6 (0,6), Friedrich Merz mit 0,3 (0,1), Annalena Baerbock mit 0,0 (0,2), Sahra Wagenknecht mit minus 0,1 (0,0) und auf Platz zehn Jens Spahn mit minus 0,8 (minus 0,7).

Friedrich Merz als CDU-Vorsitzender
Dass der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz seine Partei erfolgreich in die Zukunft fĂŒhren wird, glauben nur 40 Prozent aller Befragten, 48 Prozent glauben das nicht. Bei den AnhĂ€ngern der CDU/CSU sind 68 Prozent optimistisch, wĂ€hrend 26 Prozent ihre Zweifel haben.

Corona weiter das dominierende politische Problem
Ähnlich wie im Dezember halten jetzt 69 Prozent aller Befragten Corona und die Folgen fĂŒr das wichtigste Problem in Deutschland. Auf Platz zwei folgt mit deutlichem Abstand das Thema „Klima“ mit 33 Prozent. GeringfĂŒgig mehr als im Dezember sehen ihre Gesundheit durch das Coronavirus gefĂ€hrdet (53 Prozent; nicht gefĂ€hrdet: 43 Prozent).

Zufrieden mit den derzeit geltenden Corona-Maßnahmen Ă€ußern sich 44 Prozent (plus 5 im Vergleich zum Dezember), 30 Prozent (minus 12) meinen, sie mĂŒssten hĂ€rter ausfallen, wĂ€hrend 22 Prozent (plus 6) sie fĂŒr ĂŒbertrieben halten.

Allgemeine Impfpflicht
Eine deutliche Mehrheit von 62 Prozent (Dez.: 68 Prozent) ist fĂŒr die EinfĂŒhrung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. 36 Prozent (Dez.: 31 Prozent) sind dagegen, dass sich jede/r gegen Corona impfen lassen muss. Eine breite mehrheitliche UnterstĂŒtzung fĂŒr die Impfpflicht gibt es bei den AnhĂ€ngern der GrĂŒnen (76 Prozent), der CDU/CSU (73 Prozent) und der SPD (73 Prozent). Bei denen der Linke sind 53 Prozent dafĂŒr und bei denen der FDP 52 Prozent. Bei den AnhĂ€ngern der AfD sind nur 10 Prozent fĂŒr die Impfpflicht.

Corona belastet
53 Prozent geben an, dass sie die aktuelle Situation rund um Corona stark belastet, 47 Prozent sehen das nicht so. Ende des letzten Sommers im September fĂŒhlten sich nur 39 Prozent durch Corona stark belastet, 60 Prozent empfanden das damals nicht so.

Neue Atomkraftwerke in der EU
Die EU will die Atomkraft als klimaneutral einstufen und deshalb in Zukunft den Bau neuer Atomkraftwerke in EU-Mitgliedsstaaten fördern. Das befĂŒrworten 22 Prozent, aber 74 Prozent sind dagegen. Dass in Deutschland spĂ€testens bis Ende dieses Jahres die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen, finden 54 Prozent richtig (falsch: 40 Prozent).

Neuwahl des BundesprÀsidenten
Frank-Walter Steinmeier macht seine Arbeit als BundesprĂ€sident eher gut, sagen 86 Prozent (eher nicht gut: 8 Prozent). Bei diesem positiven Urteil ist es nicht verwunderlich, dass sich 81 Prozent auch dafĂŒr aussprechen, dass er weitere fĂŒnf Jahre das Amt bekleiden soll (dagegen: 13 Prozent).

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