Magdeburg. Die Landeshauptstadt Magdeburg ist in dieser Woche Gastgeber für ein Netzwerk-Treffen europäischer Universitätsstädte. Diese Städte arbeiten seit mehr als zehn Jahren in dem Netzwerk EUniverCities zusammen mit dem Ziel, die Kooperation zwischen den Städten und ihren Universitäten zu verbessern. Auf dem Treffen wird diskutiert, welchen Beitrag Hochschulen und Städte bei der Gewinnung von Fachkräften leisten können.
In Magdeburg, wie auch in anderen europäischen Regionen, fehlt es der regionalen Wirtschaft an gut ausgebildeten Fachkräften. Die Zahl der Menschen, die in den Ruhestand gehen, steigt, während die Zahl der jungen Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten, sinkt. Dadurch nimmt der Wettbewerb um Mitarbeitende und Auszubildende zwischen den Unternehmen aber auch zwischen den Standorten zu.
Gleichzeitig verändern sich die Anforderungen an die Berufe und deren Ausbildung. Magdeburg steht zudem vor der Herausforderung, dass die großflächige Ansiedlung von Intel viele Arbeitskräfte binden wird, was den Wettbewerb um Talente verschärft.
Andererseits verlassen viele Hochschulabsolventen nach dem Studium die Stadt und die Region. Dafür gibt es viele Gründe. Eines ist jedoch sicher: Es wird zunehmend schwieriger, den Arbeitskräftebedarf der regionalen Wirtschaft zu decken.
„Die Absolventen der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal sind wichtige Fachkräfte, die unsere Unternehmen hier vor Ort brauchen. Umso wichtiger ist es zu verstehen, wie Studierende nach ihrem Abschluss in der Region gehalten werden können und wie ihnen der Zugang in den Arbeitsmarkt erleichtert werden kann“, sagt Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris.
Wie kleine und mittelgroße Städte und ihre Hochschulen zusammenarbeiten können, um die besten Talente und Fachkräfte anzuziehen und zu halten, darüber wollen Vertreter von 10 Universitäten und Städten auf ihrer EUniverCities-Netzwerktagung in dieser Woche in Magdeburg diskutieren.
Im Austausch werden die Netzwerkpartner unter anderem Best-Practice-Beispiele vorstellen. Dabei wird es darum gehen, welche Rahmenbedingungen Städte schaffen können, um (internationale) Talente anzuziehen und zu halten? Was sind erfolgreiche Strategien? Was sollten Universitäten lehren, um Studierende auf den lokalen/regionalen Arbeitsmarkt vorzubereiten? Welche Rolle können Universitäten bei der Ausbildung und Weiterbildung spielen? In einer Mischung aus Gruppenarbeit und Plenarsitzungen wollen die Teilnehmenden herausfinden, welches die Erfolgsfaktoren für die Gewinnung von Fachkräften sind.
Während der Tagung ist das Netzwerk sowohl auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität als auch im Wissenschaftshafen und im Rathaus der Landeshauptstadt zu Gast.
Netzwerk EUniverCities – Kooperationen zwischen Städten und Hochschulen
EUniverCities ist ein Netzwerk, in dem sich mittelgroße europäische Universitätsstädte mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, die Kooperationen zwischen Städten und Hochschulen zu verbessern. Die Landeshauptstadt, die Otto-von-Guericke-Universität und die Hochschule Magdeburg-Stendal sind Mitglieder im Netzwerk EUniverCities. Zu den Kooperationsfeldern gehören u.a. der Technologietransfer in die lokalen Unternehmen, die Steigerung der Attraktivität für Studierende und Wissenschaftler oder die Verbesserung der Internationalität in allen Bereichen der Stadt.
Das Netzwerk EUniverCities wurde 2012 in Ghent (Belgien) gegründet. Inzwischen gehören dem Netzwerk Städte und Universitäten aus 14 verschiedenen europäischen Ländern an. Durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen Partnern entstehen neue Impulse für die Entwicklung am eigenen Standort.
Weitere Informationen zum Netzwerk sind unter www.eunivercitiesnetwork.com zu finden.
Text/Foto: Landeshauptstadt Magdeburg