Heute ist „Tag des brandverletzten Kindes“

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Die UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg beteiligt sich am „Tag des brandverletzten Kindes“ und macht aufmerksam auf die Gefahren von Brandverletzungen.

Magdeburg. Der diesjĂ€hrige „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember 2023 widmet sich dem Motto „Brandheiß! BrandgefĂ€hrlich! Brandverletzt!“. Initiiert wurde dieser Tag von Paulinchen e.V., einer Organisation, die vor 30 Jahren gegrĂŒndet wurde. Seitdem bietet sie deutschlandweit eine Anlaufstelle, an die sich Familien mit brandverletzten Kindern und Jugendlichen jederzeit wenden können. Jahr fĂŒr Jahr benötigen in Deutschland ĂŒber 30.000 Kinder unter 15 Jahren Ă€rztliche Versorgung aufgrund von Verbrennungen und VerbrĂŒhungen. Etwa 7.500 Kinder erleiden derart schwere Verletzungen, dass eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich ist. Aus diesem Grund lenkt Paulinchen e.V. zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern in diesem Jahr den Fokus besonders auf potenziell brandgefĂ€hrliche Unfallursachen, die zu Brandverletzungen fĂŒhren können.

Privatdozent Dr. med. Salmai Turial, Chefarzt der Abteilung fĂŒr Kinderchirurgie, Kindertraumatologie und Kinderurologie an der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg, möchte die Aufmerksamkeit auf potenzielle Gefahren lenken. Er appelliert an Eltern und Betreuungspersonen, die Umgebung von Kindern sorgfĂ€ltig zu ĂŒberprĂŒfen und die erforderlichen Schutzmaßnahmen entsprechend anzupassen. Dr. Turial erklĂ€rt: „Im tĂ€glichen Leben lauern zahlreiche Gefahren, wie etwa heiße GetrĂ€nke oder unbeaufsichtigte Kerzen. Ich appelliere an Eltern, entsprechende vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.“ Privatdozent Turial fĂŒgt hinzu: „In der tĂ€glichen Praxis unseres Klinikbetriebs sehen wir bedauerlicherweise hĂ€ufig FĂ€lle, bei denen SĂ€uglinge und Kinder aufgrund von VerbrĂŒhungen und VerbrennungsunfĂ€llen eingeliefert werden. Die Auswirkungen auf unsere jungen Patienten sind gravierend, und die erforderlichen Rehabilitationsmaßnahmen können ĂŒber einen langen Zeitraum hinweg notwendig sein, wobei Narbenbildung leider mögliche Folgen von Verbrennungen sind.“

Privatdozent Turial empfiehlt im Notfall folgende Schritte zu tun: „Bewahren Sie zunĂ€chst Ruhe und wĂ€hlen Sie sofort den Notruf 112. VerstĂ€ndigen Sie den Rettungsdienst, falls Ihr Kind eine schwere Verbrennung oder VerbrĂŒhung erlitten hat. Bei geringfĂŒgigen Verletzungen suchen Sie bitte Ihren Kinderarzt oder Ihre KinderĂ€rztin auf.“

Folgende Maßnahmen können betroffene Eltern sofort ergreifen:

  • Bei Verbrennungen: Die eingebrannte Kleidung sollte nicht entfernt werden.
  • Bei VerbrĂŒhungen: Die durchnĂ€sste Kleidung, einschließlich der Windel, sofort ausziehen.
  • Im Falle eines Feuers: Flammen durch WĂ€lzen am Boden, Verwenden einer Decke oder Löschen mit Wasser bekĂ€mpfen.
  • Bei Stromverletzungen: Den Stromkreis sofort abschalten.
  • KĂŒhlung: Zur Schmerzlinderung kleinerer Verbrennungswunden etwa 10 Minuten lang mit handwarmem Wasser (ca. 20 °C) kĂŒhlen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Wichtig: Aufgrund der Gefahr der UnterkĂŒhlung nur die verletzten Stellen kĂŒhlen und niemals das gesamte Kind kalt abduschen.
  • Nicht kĂŒhlen bei großflĂ€chigen Verletzungen (mehr als 15 % der KörperoberflĂ€che), bei Neugeborenen, SĂ€uglingen und bewusstlosen Personen.
  • Achtung: Niemals Hausmittel wie Mehl, Zahnpasta oder Öl auf Brandwunden anwenden.

Symbolfoto/pixabay