Projektstart zur WiedervernĂ€ssung des Naturschutzgebiets âGroĂes Bruch bei Wulferstedt“ beschlossen
Am 06.12.2023 hat der Kreistag dem Projekt zur WiedervernĂ€ssung âGroĂes Bruch“ zugestimmt. Im neuen Klimaschutzkonzeptes des Landkreises Börde ist die âWiedervernĂ€ssung GroĂes Bruch“ eine bedeutende KlimaschutzmaĂnahme. Aktuell wird in dem 800 ha groĂen Naturschutzgebiet, 5 km westlich von Oschersleben, kontinuierlich Torf zersetzt, was zur Freisetzung von CO2 fĂŒhrt. Mit der WiedervernĂ€ssung des ehemaligen Moor- und Sumpfgebietes kann der Kohlenstoff aufgenommen und die Artenvielfalt gefördert werden.
Damit das Projekt erfolgreich beginnen kann, werden die relevanten Akteure beim Prozess eingebunden. âWir wollen dabei eng mit den Landwirten, Behörden und Naturschutzorganisationen zusammenarbeiten, um Bewusstsein und Akzeptanz zu schaffen.“, erklĂ€rt Theresa Köhler, Projektleiterin und Klimaschutzmanagerin des Landkreises. HierfĂŒr werden in den kommenden Monaten Arbeitsprozesse geschaffen und ein Konzept zur WiedervernĂ€ssung erstellt. Zum Projektstart Anfang nĂ€chsten Jahres wird eine offene Informationsveranstaltung durchgefĂŒhrt, in der die Fortschritte vorgestellt werden.
Wie und welche Umsetzungsmöglichkeiten in Frage kommen, soll in den nĂ€chsten Jahren unter BerĂŒcksichtigung der aktuellen Bewirtschaftung und dem stetigen Austrocknen der FlĂ€chen geklĂ€rt werden. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal wurde ein Studierenden-Projekt durchgefĂŒhrt, welches verschiedene Varianten zur Renaturierung betrachtet. Neben der zukĂŒnftigen Nutzung der FlĂ€chen spielt das Wasserangebot eine entscheidende Rolle beim Projekterfolg. Aus diesem Grund beabsichtigt der Landkreis Börde einen Probestau befristet fĂŒr 3 Jahre im âGroĂen Graben“ durchzufĂŒhren. Dazu soll mit den Wehranlagen 5 Wulferstedt und 6 Sachsenland Oschersleben der âGroĂe Graben“ auf ein maximal zulĂ€ssiges Stauziel (Vollstau) aufgestaut werden. Der Probestau soll unter anderem zeigen, ob das Angebot im âGroĂen Bruch/ Graben“ ausreicht, um die NebengewĂ€sser und das angeschlossene Niederungsgebiet einzustauen. Die Bedienung der Anlagen erfolgt dabei nach den rechtlichen Vorgaben und wird regelmĂ€Ăig ĂŒberwacht und dokumentiert.
Obwohl Moore nur 3-4 % der weltweiten LandflĂ€chen bedecken, speichern diese mehr als doppelt so viel Kohlenstoff als alle WĂ€lder zusammen. Sie stellen daher wichtige Speicher fĂŒr die Aufnahme von CO2 dar und leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Mit der Moorschutzstrategie der Bundesregierung sollen ĂŒber Revitalisierungsprojekte entwĂ€sserte Moore wiedervernĂ€sst werden.
Das Projekt WiedervernĂ€ssung âGroĂer Bruch bei Wulfenstedt“ wird durch das Land unterstĂŒtzt und begleitet. Ziel ist es das Naturschutzgebiet mit seinen Arten zu schĂŒtzen und regionale Wertschöpfung zu betreiben. Das Moor kann zudem eine wichtige Rolle im Hochwasserschutz einnehmen und fĂŒr Touristen zukĂŒnftig ein Ort zum Erkunden und Erholen werden.
Foto: GroĂes Bruch © Ivonne Rahn/Landkreis Börde
Text: Theresa Köhler/Klimaschutzmanagerin Landkreis Börde