FrĂŒherer SPD-Vorsitzender fordert demokratische Parteien zum Handeln auf – „Symbol fĂŒr wachsende Unsicherheit“
OsnabrĂŒck (ots). Der frĂŒhere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel (Foto) hat vor der Europawahl im nĂ€chsten Jahr einen neuen Kurs in der Migrationspolitik in Deutschland angemahnt. „Je weniger die demokratischen Parteien aufgeklĂ€rt und ohne Wahlkampfgetöse ĂŒber dieses schwierige Thema reden, desto einfacher wird es fĂŒr die AfD. Denn fĂŒr sehr viele Menschen in Deutschland ist das Thema Migration ein Symbol fĂŒr wachsende Unsicherheit“, sagte Gabriel im GesprĂ€ch mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ).
„Die Menschen sind ja nicht blind und sehen, dass Europa auf der einen Seite seine AuĂengrenze nicht wirksam schĂŒtzt und wir andererseits bei der Integration der hier zugewanderten Migrantinnen und Migranten in weiten Bereichen versagen. Die Ergebnisse der gerade veröffentlichten Bildungsstudie Pisa sind ja einer der vielen Belege dafĂŒr“, sagte Gabriel. Die demokratischen Parteien scheuten sich, dieses Thema wirklich anzupacken. „Einerseits, weil es keine ,Bilderbuchlösungen‘ gibt und vieles auch HĂ€rten erfordert, die uns aus menschlichen GrĂŒnden schwerfallen. Und andererseits, weil die Parteien Angst davor haben, dass sie damit zu nahe an die AfD kommen.“ Es sei dennoch die Aufgabe fĂŒr Parteien, die die Gesellschaft zusammenhalten wollten, diese Probleme zu lösen.
Foto (c) Sigmar Gabriel