Eine Datenauswertung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) belegt ein weiteres Mal die starke Belastung der KrankenhĂ€user durch feuerwerksbedingte Verletzungen in der Silvesternacht. Dazu hat der Verband wieder die HĂ€ufigkeit der ICD W49.9 am Neujahrstag ausgewertet. Diese ICD beschreibt Verletzungen, die unter anderem typisch nach UnfĂ€llen mit Feuerwerk sind, z.B. amputierte Finger oder Augenverletzungen (âUnfall durch Exposition gegenĂŒber mechanischen KrĂ€ften unbelebter Objekte“). Die Daten betreffen ausschlieĂlich stationĂ€r aufgenommene Patientinnen und Patienten.
Die Gesamtfallzahl der ICD W49.9 betrug im Jahr 2022 9433. Das entspricht im Durchschnitt knapp 26 FÀllen tÀglich. Am Neujahrstag schnellt die Fallzahl hingegen drastisch nach oben: Allein am 1. Januar 2023 wurden 117 neu aufgenommene FÀlle mit der ICD W49.9 gezÀhlt. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren 78,5 Prozent der Betroffenen mÀnnlich, rund 70 Prozent waren zwischen 18 und 64 Jahren alt. Am Neujahrstag 2023 waren 90,6 Prozent der Betroffenen mÀnnlich und ca. 75 Prozent zwischen 10 und 39 Jahren alt.
Bei diesen Daten handelt es sich ausschlieĂlich um Zahlen aus der stationĂ€ren Versorgung. Die weit ĂŒberwiegende Zahl der feuerwerksbedingten Verletzungen wird allerdings ambulant in den Notaufnahmen oder im niedergelassenen Sektor behandelt. Die Fallzahlen der Notaufnahmen lassen sich nicht nach Diagnosen spezifiziert auswerten. Insofern bilden die Zahlen aus der stationĂ€ren Versorgung lediglich einen Trend zur Belastung der KrankenhĂ€user durch feuerwerksbedingte Verletzungen ab. Berichte aus den Notaufnahmen in der Silvesternacht bestĂ€tigen allerdings diesen Trend.
âDie Zahlen bestĂ€tigen ein weiteres Mal das, was jede und jeder wissen sollte: Feuerwerk ist gefĂ€hrlich und bietet erhebliches Verletzungspotential. Diese Verletzungen fĂŒhren die KrankenhĂ€user in der Silvesternacht regelmĂ€Ăig an den Rand des Ausnahmezustands. WĂ€hrend Millionen Menschen feiern, arbeiten andere in den KrankenhĂ€usern, Polizeiwachen und Rettungsdiensten am Limit und darĂŒber hinaus. Wir appellieren auch in diesem Jahr an diejenigen, die nicht auf Feuerwerk verzichten möchten, damit verantwortungsvoll umzugehen und die erheblichen Gefahren zu bedenken“, erklĂ€rt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald GaĂ (Foto).
Text/Foto: DKG