Magdeburg. Entgegen der Entwicklungen der letzten Monate stieg die Inflationsrate in Sachsen-Anhalt im Jahresschnitt um 6,0 % an. Wie das Statistische Landesamt heute mitteilt, erreichte die Teuerung im Durchschnitt des Jahres 2023 einen Indexstand von 117,3.
Trotz zuletzt stabilerer Preise in einzelnen Warengruppen und Dienstleistungen, stiegen die Preise 2023 im Jahresdurchschnitt in allen Konsumsegmenten an. Die gröĂten Preissteigerungen wurden bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien GetrĂ€nken gemessen (+13,0 %). Den gröĂten Preiszuwachs verzeichnete Zucker mit einem Anstieg um 57,8 %. Ăberdurchschnittlich verteuerten sich auĂerdem Olivenöl mit einer durchschnittlichen Preissteigerung um 37,3 % und SoĂen, WĂŒrzen und WĂŒrzmittel mit einem Preissprung um 32,3 %. Butter hingegen sank im Preisniveau im Jahr 2023 um 19,4 %.
Erheblich teurer als 2022 war im abgelaufenen Jahr auch der Besuch einer Gastwirtschaft. Das Essen in Restaurants, CafĂ©s, StraĂenverkauf u. Ă. wurde durchschnittlich 10,1 % teurer. Ăbernachtungspreise in Sachsen-Anhalt stiegen um 10,4 %.
Auch fĂŒr Verbraucherinnen und Verbraucher von alkoholischen GetrĂ€nken und Tabakwaren wurden ĂŒberdurchschnittliche Preiserhöhungen beobachtet. Kostete Wein im Jahresdurchschnitt noch 6,5 % mehr als im Vorjahr, wurden fĂŒr Bier (+7,5 %) und Spirituosen (+8,5 %) noch höhere Preise verlangt. Auch der Konsum von Tabakwaren wurde um 8,0 % teurer.
Erfreulicher fĂŒr alle Wohnungsmieter und Hausbesitzer waren hingegen die Preisentwicklungen fĂŒr Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe. Wurden 2022 neben anderen hier aufgrund der Energieknappheit noch die höchsten Preisentwicklungen gemessen, entspannte sich die Situation im abgelaufenen Jahr leicht. Strom (+14,9 %) und Gas, einschlieĂlich Betriebskosten (+13,1 %) stiegen etwas leichter an. FĂŒr Heizöl, einschlieĂlich Betriebskosten sanken die Preise hingegen sogar um 7,9 %. Auch das Autofahren mit konventionellen Kraftstoffen war im Jahr 2023 wieder etwas gĂŒnstiger als im Vorjahr. Dieselkraftstoff konnte um 10,8 % preiswerter erworben werden, Superbenzin lag im Durchschnitt 3,7 % unter dem Vorjahresniveau.
Im Dezember ermittelte das Statistische Landesamt eine Inflationsrate von 3,5 %, die damit deutlich unter den Jahresdurchschnitten liegt. Der Indexstand sank auf 117,9 und lag damit unter dem Wert des Vormonats November (-0,1 %).
Besondere Preissteigerung im Vergleich zu Dezember 2022 wurden bei UmzĂŒgen und Lagerungsleistungen (+22,8 %), FahrrĂ€dern (+12,3 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+11,0 %) und Reifen (+9,7 %) gemessen.
Erhebliche Bedeutung fĂŒr den Verbraucherpreisindex hat weiterhin das Deutschlandticket. Dessen EinfĂŒhrung machte Kombinierte Personenbeförderungsleistungen um 35,6 % erschwinglicher. Auch Autogas oder andere Kraftstoffe konnten neben Superbenzin (-3,7 %) und Dieselkraftstoff (-4,7 %) um 4,4 % gĂŒnstiger getankt werden als noch vor 12 Monaten.
Steigende Preise wurden im Vergleich zu Dezember 2022 bei FernwĂ€rme (+ 64,5 %) und Gas, einschlieĂlich Betriebskosten (+ 11,6 %) ermittelt. Grund dafĂŒr ist der sogenannten Basiseffekt der âDezember-Einmalzahlungâ zur Entlastung der privaten Haushalte im Dezember 2022.
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