FDP-Vorsitzender sieht beides als „Teil unserer Wehrhaftigkeit“ – Es sei ein Sport geworden, nach neuen AnlĂ€ssen fĂŒr Schulden zu suchen
OsnabrĂŒck (ots). Bundesfinanzminister Christian Lindner hat davor gewarnt, fĂŒr die UnterstĂŒtzung der Ukraine die Schuldenbremse erneut auszusetzen. „Sowohl die StabilitĂ€t der Staatsfinanzen als auch die UnterstĂŒtzung der Ukraine sind Teil unserer Wehrhaftigkeit. Beides darf man also nicht gegeneinander ausspielen“, sagte Lindner im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). Der FDP-Chef kritisierte: „TatsĂ€chlich gibt es gegenwĂ€rtig einen Sport, nach immer neuen AnlĂ€ssen und GrĂŒnden zu suchen, um mehr Schulden zu machen. Das ist gefĂ€hrlich. Unsere Verfassung verlangt von uns, dass, wenn es auĂerordentliche Ausgaben gibt, zunĂ€chst geprĂŒft wird, ob es Möglichkeiten im Haushalt gibt. Das Ausrufen einer Notlage ist nicht die erste, weil bequemste Option, sondern die letzte.“ Schon heute kĂ€men auf jeden BĂŒrger gut 500 Euro Zinsen fĂŒr Schulden der Vergangenheit. „Diese 40 Milliarden Euro an Zinsausgaben fehlen uns fĂŒr Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder fĂŒr Steuerentlastung“, so der Bundesfinanzminister.
Foto © Christian Lindner