Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung möchte eine Vorreiterrolle für Deutschland beim Klimaschutz. Das befürworten 55 Prozent; 33 Prozent lehnen eine Vorreiterrolle ab. 12 Prozent möchten sich nicht festlegen. Ein CO₂-Preis für Klimaschutz erhält aber nur wenig Unterstützung. Dies zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die das Ludwig Erhard ifo Zentrum für Soziale Marktwirtschaft in Fürth gemeinsam mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) durchgeführt hat.
Auf die Frage, was getan werden soll, um bis 2045 klimaneutral zu werden, sind 28 Prozent für Subventionen für klimafreundliche Maßnahmen, wie etwa die Förderung von Elektroautos. Jeweils 16 Prozent der Befragten sprechen sich für Gebote aus, wie Mindeststandards beim Hausbau sowie für Verbote klimaschädlicher Maßnahmen, wie das Verbot von Gasheizungen. Lediglich 8 Prozent befürworten einen höheren Preis für CO₂-Emissionen. Rund ein Viertel der Befragten (25 Prozent) gibt allerdings auch an, die Frage nach den geeigneten Klimaschutzmaßnahmen nicht beantworten zu können.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Meinung der Bevölkerung in Deutschland erheblich von den Empfehlungen der Ökonominnen und Ökonomen abweicht. Letztere sind mehrheitlich für CO₂-Preise, zum Beispiel beim Emissionshandel“, sagt Sarah Necker, Leiterin des Ludwig Erhard ifo Zentrums in Fürth. Michael Zürn, Senior Researcher am NIM ergänzt: „Unsere Zahlen spiegeln auch die Uneinigkeit wider, die innerhalb der Gesellschaft im Hinblick auf konkrete umweltpolitische Maßnahmen zu herrschen scheint. Die starken Gegensätze könnten ein Grund für den derzeit zu beobachtenden Reformstau sein.“
Die Ergebnisse beruhen auf einer Befragung des ifo Instituts in Kooperation mit dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), die über den GfK eBUS im September 2023 durchgeführt wurde. Die Befragung beruht auf einer repräsentativen Stichprobe von Personen im Alter von 18-74 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland.
Text/Foto: ifo Institut am 07. Februar 2024