Magdeburg. In der Debatte zur Beschlussempfehlung des Kinderförderungsgesetzes im Landtag betont Nicole Anger (Foto), kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke:
âIch bedauere, dass Sie hier eine Gelegenheit verstreichen lassen, um in der Kindertagesbetreuung erforderliche Verbesserungen herbeizufĂŒhren. Aber es war erwartbar. In beiden AusschĂŒssen hatten Sie, werte Vertreter:innen in den Koalitionsfraktionen, keinen inhaltlichen Redebedarf. Das sagt mehr als genug!
Dabei sitzen wir regelmĂ€Ăig gemeinsam in Runden bei verdi. Wir bekommen immer wieder genau die Punkte benannt, die wir mit unserem Gesetzesentwurf Ă€ndern wollen. Die Elternvertretungen haben uns ausfĂŒhrlich dargelegt â und das haben wir alle nicht das erste Mal gehört â, welche Auswirkungen die Situationen in den Kitas hat, wie Betreuungszeiten wegen Personalmangels eingeschrĂ€nkt werden, wie Ăffnungszeiten verkĂŒrzt werden, welche Angebote wegfallen mĂŒssen.
Die BĂŒrgermeister haben in derselben Runde uns dargelegt, – auch das darf niemanden, der kommunalpolitisch unterwegs ist, ĂŒberraschen – wie der finanzielle Anteil der Gemeinden in den letzten Jahren an den Gesamtkosten gestiegen ist. Er hat sich mitunter verdoppelt. Der prozentuale Anteil des Landes an den Gesamtkosten, trotz jĂ€hrlicher Erhöhung der Mittel, sinkt hingegen stetig. Hier haben wir schon lange kein ausgeglichenes Finanzierungssystem mehr. Im Gegenteil, das gemeindliche Defizit ist und bleibt mit Ihrer Ablehnung unseres Gesetzesentwurfs ein Risiko. Und zwar fĂŒr die Kommunen. FĂŒr diejenigen, deren Kassen eh schon klamm sind.
Zu diesen Punkten liegen uns bereits mehrere Petitionen vor: aus Bernburg, aus Osterburg, aus Halle â weitere sind angekĂŒndigt. Es gibt dringlichen Handlungsbedarf. Es braucht daher nicht nur die warmen Worte vor der TĂŒr dieses Hauses, sondern vor allem das aktive Anpacken, um endlich Verbesserungen im Kifög herbeizufĂŒhren. Es gilt dringend die Rahmenbedingungen fĂŒr die FachkrĂ€fte zu verbessern. Dies immer wieder in ferne, in unbestimmte Zukunft zu schieben, ist mehr als fahrlĂ€ssig.â
Quelle: Fraktion Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt am 21. Februar 2024
Foto (c) Ben Gross