Eilantrag in erster Instanz abgewiesen âą DB lĂ€sst Urteil nun vom Landesarbeitsgericht ĂŒberprĂŒfen âą Weh: âDie StreikankĂŒndigung ist viel zu kurzfristig, zudem gibt es rechtswidrige Forderungen.“ âą DB tut im Sinne der Kunden alles, um Streik zu stoppen
(Berlin, 11. MĂ€rz 2024) Die Deutsche Bahn (DB) geht nach der Entscheidung des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main in Berufung. Das Gericht hat heute Abend in erster Instanz den Eilantrag des Konzerns auf einstweilige VerfĂŒgung gegen den sogenannten Wellenstreik der GDL abgewiesen. Die DB wird nun in der zweiten Instanz vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht das Urteil ĂŒberprĂŒfen lassen.
âDie StreikankĂŒndigung ist viel zu kurzfristig, zudem gibt es rechtswidrige Forderungen“, sagte Florian Weh, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des DB-Arbeitgeberverbands AGV MOVE, nach der Verhandlung. âIm Sinne unserer Kundinnen und Kunden tun wir deshalb alles, um den Wellenstreik noch zu stoppen.“
Insbesondere die StreikankĂŒndigung mit nur 22-stĂŒndigem Vorlauf im GĂŒterverkehr â und das an einem Sonntagabend â ist fĂŒr die DB und die Wirtschaft eine Zumutung und gefĂ€hrdet die Versorgung im Land. Das sei unverhĂ€ltnismĂ€Ăig. Weh verwies erneut auf das Gesamtpaket der Moderatoren, das eine 36-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich beinhaltet, und darauf, dass die DB bereit ist, auf dieser Basis die Verhandlungen zu Ende zu fĂŒhren.
Die DB fĂŒhrte vor Gericht ebenfalls an, dass die GDL die DB rechtswidrig auffordert, das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anzuwenden. Die Forderung nach Nichtanwendung eines geltenden Bundesgesetzes sei kein legitimes Streikziel. Genauso wenig wie die Forderung nach einem Deutschlandticket, die die Friedenspflicht verletzt: Denn zwischen den Parteien besteht ein ungekĂŒndigter Tarifvertrag, der die vergĂŒnstigte Personenbeförderung von Arbeitnehmern regelt.
Wann die Entscheidung im Berufungsverfahren fĂ€llt, ist nicht absehbar. Daher wird die DB morgen wie geplant zunĂ€chst ein Grundangebot von rund 20 Prozent des ĂŒblichen Fahrplans im Fernverkehr anbieten. Das Einstellen und Wiederhochfahren des Betriebs ist hochkomplex. 23.000 Zugfahrten des Fern- und Regional- und SâBahnverkehrs mĂŒssen jeweils neu geplant werden. Der Einsatz von hunderten ZĂŒgen und tausenden Mitarbeitenden muss neu disponiert werden. Dazu ist ein entsprechender Vorlauf notwendig.
Quelle DB AG am 11. MĂ€rz 2024
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