Magdeburg. Die UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg fĂŒhrt als erstes Zentrum auĂerhalb von Japan ein neues Therapieverfahren ein: das sogenannte Endoskopische FreihandnĂ€hen.Â
Dies stellt eine bedeutende Innovation dar in der Art und Weise, wie Schleimhaut- und DefektverschlĂŒsse durchgefĂŒhrt werden. Bisher war es, Ă€hnlich den AnfĂ€ngen der Laparoskopie, nicht möglich, in Analogie zur traditionellen Operationstechnik mit Nadel und Faden zu nĂ€hen.
FĂŒr den Verschluss von Schleimhautdefekten oder Wanddefekten im Verdauungstrakt wurden bisher Clips verwendet oder NĂ€hte mussten kostspielig und technisch aufwendig implantiert und verankert werden. Das NĂ€hen stellte dabei eine besondere Herausforderung dar, da die exakte Steuerung der GerĂ€te sowie die Notwendigkeit, alles durch einen Arbeitskanal zu fĂŒhren, das Knoten impraktikabel und nahezu unmöglich machte.Â
Die UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Magdeburg unter der Leitung von Professorin Dr. med. Verena Keitel-Anselmino prĂ€sentiert nun eine effiziente Lösung: Innovative FĂ€den mit einer besonderen Struktur, die das Knoten ĂŒberflĂŒssig machen, sowie einen ersten Nadelhalter, der zuverlĂ€ssig manipulierbar ist.
Titelfoto: Erst seit kurzem ist es dank eines speziellen Nadelhalters möglich, Schleimhautdefekte im Magen-Darm-Trakt mit einer Naht wie bei einer Operation zu verschlieĂen. Dank eines speziellen Fadens, der durch seine Struktur bedingt nur in einer Richtung durch das Gewebe gleiten kann, ist es möglich, ohne Knoten den Faden im Patient:innen zu fixieren. (c) Urheber: Prof. Jochen Weigt
Foto 2: An einem Phantom aus Silikon werden Ărzt:innen in der Anwendung des neuen Verfahrens ausgebildet.
(c) Urheber: Prof. Jochen Weigt