Naturschutz, der wirkt: In der Nähe von Bad Bibra im Burgenlandkreis wurden in den vergangenen Monaten gleich mehrere verlandete Teiche zu wertvollen Lebensräumen und Laichgewässern für geschützte Frösche, Kröten und Molche umgestaltet. Seit Mitte 2022 hat der Geo-Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland“ e.V. die einstigen Forellenteiche bei Borgau entschlammt, die Ufer für eine optimale Sonneneinstrahlung freigestellt sowie nördliche Uferbereiche für die Amphibien flach modelliert. Das Vorhaben, das auch eine Verbindung zu nördlich wie südlich angrenzenden Feuchtbiotopen schafft, wurde vom Umweltministerium mit rund 272.000 Euro aus EU-Mitteln unterstützt.
Über den Erfolg des Projektes hat sich Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner (Foto) heute vor Ort überzeugt. Bei seinem Besuch zeigte sich, dass Erdkröte, Grasfrosch & Co. die Teiche nach Abschluss der Renaturierung schnell wieder zu Hunderten in Besitz genommen haben. Vor Projektstart im Jahr 2022 waren dagegen kaum noch Amphibien zu finden. Auch aufgrund des Erfolgs plant der Trägerverein an weiteren Kleingewässern im Naturpark Maßnahmen zu Sanierung und Erhaltung; ein Förderantrag für neun Gewässer liegt bereits vor.
Eichner betonte: „Artenvielfalt braucht Lebensräume. Um diese zu sichern oder wieder herzustellen, unterstützen wir zahlreiche Projekte in ganz Sachsen-Anhalt. Davon profitieren viele streng geschützte Arten im Land. Der Erfolg der Renaturierung wie hier bei Borgau gibt uns und den vielen im Naturschutz engagierten Partnern Recht.“ Der Staatssekretär verwies in diesem Zusammenhang auch auf die neuen Förderprogramme „NaturWasserMensch“ und „Wassermanagement“ des Umweltministeriums.
Der Geschäftsführer des Geo-Naturparks, Dr. Matthias Henniger, fügte hinzu: „Wir sind hocherfreut, dass unser Projekt so schnell Erfolge zeigt. Dadurch wird das Schutzgebietssystem NATURA 2000 in unserem Naturpark deutlich aufgewertet. Gleichzeitig können wir den Menschen die Schönheit und Bedeutung unserer Natur nahebringen und planen deshalb, auch an den Teichen in Borgau künftig Umweltbildungsangebote verstärkt auszubauen. Offenkundig liegt den Menschen vor Ort viel an ihren Teichen. Neben dem Artenschutzaspekt gehört eben auch der Teich zum Dorf, und die Bedeutung von Wasser ist in den vergangenen Jahren uns allen schmerzhaft bewusst geworden.“
Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 04. April 2024