Magdeburg. Nach der Osterpause war am Samstag, den 06.04.2024, wieder ein Match Day in heimischer Halle für die Wasserball Union Magdeburg angesagt.
Im einzigen Spiel des 15. Spieltages der 2. Wasserball-Liga Ost empfingen die Magdeburger, als derzeitiger Tabellenführer, den Tabellenvorletzten vom Erfurter SSC. Vom Papier her eine klare Sache. Doch wie schon in den vorangegangenen Partien musste Interimstrainer Klaus Hanke weiterhin auf eine ganze Hand voll an erfahrenen Spieler wie Alessandro Simeoni, Tim Richter, Tom Hagendorf, Vincent Winkler, Jan Naveau, Moritz Lehnert und Chris Ernesto Priol Bicet verzichten. Dies bot jedoch gleichzeitig eine gute Gelegenheit für sechs Youngster, im Team wertvolle Spielerfahrung zu sammeln.
Vor knapp 100 Zuschauern begannen die Magdeburger nervös und fahrig. So war waren es die Gäste aus Thüringen, die Mitte des ersten Spielabschnittes eine Überzahl nutzten und mit 1:0 in Führung gingen. Knapp eine Minute später erhöhte sie durch einen Strafwurf sogar auf 2:0. Das war offensichtlich der Weckruf, den die WU Magdeburg benötigte, um konzentrierter und zielstrebiger zu agieren. In den letzten drei Spielminuten des ersten Viertels waren es dann Patrick Kirchner, der zum 1:2 verkürzte, und Duncan Händel, der den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Auch Nachwuchstorhüter Niels Martin Götzel zeigte starke Paraden kurz vor Viertelende.
Zu Beginn des zweiten Viertels konnte man sehen, dass die Magdeburger einen Gang höher schalteten. Youngster Florian Rüscher eröffnete das stärkste Viertel der Elbestädter mit dem Treffer zum 3:2. Mitte des zweiten Spielabschnittes war es dann Center Willi Block, der innerhalb von drei Minuten mit einem Triple auf 6:2 erhöhte und damit die Hausherren klar in Führung brachte. Nicht nur im Wasser ging es zur Sache. Trotz der deutlichen WUM-Führung griffen die Schiedsrichter auch am Beckenrand hart durch. So erhielten die Trainer beider Teams gelbe Karten und Routinier Patrick Kirchner sogar einen Ausschluss mit Ersatz direkt auf der Bank. Beim Seitenwechsel lagen die Männer der WU Magdeburg mit 6:2 vorn. Diesen Vorsprung galt es nun in den beiden ausstehenden Vierteln zu verteidigen und auszubauen.
Den besseren Start erwischten jedoch erneut die Gäste und verkürzten schnell auf 3:6. Knapp drei Spielminuten später war es Centerverteidiger Duncan Händel, der mit einem gezielten Rückraumwurf die Führung der Hausherren auf 7:3 ausbaute. Die Erfurter gaben sich aber bei vier Toren Rückstand noch nicht geschlagen und verkürzten in Überzahl auf 4:7. Worauf Willi Block im darauffolgenden Gegenangriff die sofortige Antwort in Form des Treffers zum 8:4 gab. Im Gegenzug gerieten die Magdeburger jedoch erneut in Unterzahl und Nachwuchstorwart Niels Martin Götzel hatte beim 5:8 Anschlusstreffer der Erfurter keine Chance. Die Gäste aus Thüringen bekamen kurz darauf noch einen Strafwurf zugesprochen und Centerverteidiger Händel musste das Wasser nach einem unverständlichen Ausschluss mit Ersatz das Wasser und die Partie verlassen. Dabei hatten die Magdeburger Glück im Unglück, denn der Erfurter Schütze verwarf den Strafwurf.
In der letzten Spielminute des dritten Spielabschnittes konnte nun auch endlich Lukas Schulle eine Überzahl zum 9:5 abschließen und 30 Sekunden später noch einmal auf 10:5 erhöhen. Mit dieser fünf Tore Führung ging es in die letzten acht Minuten. Dies gab Interimstrainer Klaus Hanke erneut die Gelegenheit, seinen Nachwuchsspielern viel Spielzeiten zu ermöglichen. Es dauerte fast zweieinhalb Minuten, ehe Routinier Willi Block zwei Treffern zum 12:5 im Gehäuse der Erfurter versenkte. Die Gäste gaben jedoch noch nicht klein bei und verkürzten auf 6:12. Auf Seiten der WU Magdeburg war das Ausspielen der Überzahlsituationen leider nicht ganz so erfolgreich.
Knapp drei Minuten vor Spielende hatten sie den Vorteil einer Doppelüberzahl, die sie leider nicht zum Torerfolg nutzen konnten. Nach zwei Unterzahlen in Folge bäumten sich die Erfurter noch einmal auf und erzielten knapp zwei Minuten vor Spielende das 7:12. Im Gegenangriff war es WUM Center Sascha Ufnal, der mit einer sehenswerten Aktion den Treffer zum 13:7 erzielte. Gut eine Minute später fasste er sich erneut ein Herz und erhöhte auf 14:7. Der in der letzten Minute verwandelte Strafwurf der Erfurter zum Endstand von 8:14 war dagegen nur noch Ergebniskosmetik.
Trainer Klaus Hanke meinte nach dem Spiel: „Wir hatten heute leider nicht den besten Start und es war nicht alles Gold was glänzt. Wir wussten aber, dass wir keine Zweifel aufkommen lassen durften, wer hier mit zwei gewonnenen Punkten aus dem Wasser gehen wird. Und das haben wir dann auch mit einem guten zweiten Spielabschnitt klargemacht. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft immer die passende Antwort auf Treffer unserer Gäste gehabt. Und dass, obwohl wir viel durchgewechselt haben und unsere jungen Spieler viele Spielanteile hatten. Auch unser Nachwuchstorwart Niels Martin Götzel hat heute starke Paraden im Kasten gezeigt.“
Mit sechs Treffern in dieser Partie war wieder einmal Center Willi Block auffälligster Feldspieler in den Reihen der WU Magdeburg.
Am Samstag, den 20.04.2024, steht erneut ein Highlight auf dem Heim-Spielplan der WU Magdeburg. Dann treffen die Elbestädter im Viertelfinale des Wasserballpokals der Landesgruppe Ost auf den Dauerrivalen ASC Brandenburg 03, dem man im Ligarückspiel vor einem Monat auswärts noch knapp mit 10:11 unterlag. Bei diesem Aufeinandertreffen ist Spannung also vorprogrammiert.
Text: Katja Priol
Foto: WUM Torwart Niels Martin Götzel, der im Spiel gegen Erfurt mit starken Paraden ein Rückhalt seines Teams war. (c) Robert Wahren