Mehrheit startet pessimistisch ins neue Jahr // Steigende Preise und EinkommenseinbuĂen fĂŒhren zu finanziellen EngpĂ€ssen // Konsum- und Freizeitverhalten maĂgeblich verĂ€ndert
Der Ausblick ins Jahr 2022 ist bei vielen Menschen in Deutschland getrĂŒbt. In der neuesten Verbraucherumfrage der SCHUFA gab mehr als die HĂ€lfte der Befragten (54 Prozent) an, eher sorgenvoll oder mit Angst in die Zukunft zu blicken. Pessimistisch stimmt die Menschen dabei nicht nur die Furcht vor einer weiteren VerschĂ€rfung der Corona-Pandemie, sondern auch das Schreckgespenst Inflation.
52 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus, dass das Jahr 2022 fĂŒr die Menschen in Deutschland besser wird als das Jahr 2021. Gerade mal 38 Prozent glauben, dass das Schlimmste rund um die Pandemie bereits ĂŒberstanden sei, im November waren noch 65 Prozent der Befragten optimistisch. Auch die Angst vor neuen Corona-Mutationen hat um 8 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 50 Prozent.
„Die Stimmung hat sich deutlich eingetrĂŒbt. Die Kombination aus Inflation und einer verschĂ€rften Coronalage fĂŒhrt zu Angst vor der Zukunft. Vor allem die Preissteigerungen bei Strom und Benzin machen den Menschen Sorgen“, erlĂ€utert Dr. Ole Schröder, Vorstandsmitglied der SCHUFA Holding AG, die derzeitige Lage.
Angst vor steigenden Preisen
Aktuell fĂŒrchten Menschen vor allem allgemeine Preisanstiege (74 Prozent). Wenn es um Energiekosten geht – zum Beispiel fĂŒr Strom und Benzin – vermuten sogar 81 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sich die Preisspirale weiter nach oben dreht.
Steigende Lebenshaltungskosten haben direkte Auswirkungen auf die persönliche Situation der Menschen: 44 Prozent der Verbraucher geben an, nicht genug Spielraum zu haben, um bei dieser Entwicklung ihren Lebensstandard weiter halten zu können. Mehr als ein Viertel der Befragten (28 Prozent) glaubt sogar, dass es ihnen zunehmend schwerfallen wird, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Corona-Krise sorgt weiter fĂŒr finanzielle EinbuĂen und EinschrĂ€nkungen
Die Menschen in Deutschland spĂŒren weiter die finanziellen Folgen der Corona-Krise. Zwar ist der Anteil der Verbraucher, die aufgrund der Pandemie EinbuĂen im Haushaltseinkommen haben, von 39 Prozent im November auf aktuell 33 Prozent gesunken, aber 37 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich aufgrund der aktuellen Situation finanziell einschrĂ€nken und geplante gröĂere Anschaffungen verschieben mussten.
FĂŒr einen Teil der Verbraucher wird die Corona-Pandemie auch langfristig finanzielle Folgen haben. Aufgrund der aktuellen Situation haben 32 Prozent der Befragten auf ihr Erspartes zurĂŒckgreifen mĂŒssen und zehn Prozent geben an, dass sie sich Geld bei Familie oder Freunden leihen mussten. 7 Prozent der Befragten haben einen Kredit aufgenommen. Der Anteil der Personen, die Schwierigkeiten haben, diesen Kredit zurĂŒckzuzahlen, ist gegenĂŒber November von 54 auf 62 Prozent gestiegen.
„Die Corona Pandemie wird nicht ohne lĂ€ngerfristige Folgen bleiben. Nach zwei Jahren hat sich die finanzielle Situation bei einem Teil der Bevölkerung weiter verschĂ€rft, finanzielle Reserven sind aufgebraucht und Preissteigerungen können nicht mehr aufgefangen werden“, erklĂ€rt Dr. Ole Schröder.
Corona verÀndert Konsum- und Freizeitverhalten
Wie schon im vergangenen Jahr zu beobachten war, haben die Corona-Pandemie und die daraufhin getroffenen MaĂnahmen das Konsumverhalten in Deutschland maĂgeblich verĂ€ndert. 80 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Einkaufsverhalten nicht normalisiert hat. Leidtragende sind dabei vor allem der stationĂ€re Handel, die Gastronomie und die Kulturszene. 48 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen vor allem ĂŒber das Internet ein, 53 Prozent sagen, dass sie aktuell deutlich weniger auswĂ€rts essen gehen als normalerweise und 60 Prozent der Befragten besuchen weniger Kulturevents oder Konzerte, im November lag dieser Wert noch bei 51 Prozent.