Drama: Streik (Arte 20:15 – 22:05 Uhr)

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Als der Mutterkonzern des französischen Autozulieferers Perrin beschließt, die Fabrik in Agen zu schließen, tritt die Belegschaft in den Streik. Die Wut ist umso grĂ¶ĂŸer, da das Management damit eine Abmachung bricht, die den Angestellten den Erhalt ihrer ArbeitsplĂ€tze fĂŒr mindestens fĂŒnf Jahre sichern sollte. Es bricht ein erbitterter Arbeitskampf aus 
 – Regie: StĂ©phane BrizĂ©.

„Die RealitĂ€t des Marktes ist Ă€ußerst harsch, und weder Sie noch ich können irgendetwas dagegen tun.“ Mit dieser neoliberalen Phrase versucht ein Vertreter der Unternehmensleitung, die Schließung eines Werks des Autozulieferers Perrin im sĂŒdwestfranzösischen Agen vor der streikenden Belegschaft zu rechtfertigen. Mehr als tausend ArbeitsplĂ€tze stehen auf dem Spiel.

Hinzu kommt, dass der Arbeitgeber mit der geplanten Schließung gegen eine zwei Jahre zuvor getroffene Vereinbarung verstĂ¶ĂŸt: Diese garantierte die Sicherung der ArbeitsplĂ€tze fĂŒr fĂŒnf Jahre – unter der Bedingung, dass die Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn von 35 auf 40 Stunden erhöht und Bonuszahlungen gestrichen werden. Die ErklĂ€rung, dass diese Abmachung nun angesichts zu langsam steigender Gewinne des Standorts obsolet sei, ist fĂŒr die Belegschaft ein Schlag ins Gesicht. Als gewerkschaftlicher WortfĂŒhrer kristallisiert sich bald Laurent AmĂ©dĂ©o heraus, der mit Vernunft und Leidenschaft versucht, die geballte Wut seiner Mitstreitenden in konstruktive Bahnen zu lenken.

Im Laufe des Films spitzt sich der Arbeitskampf immer weiter zu und nimmt verstĂ€rkt auch die Differenzen innerhalb der Streikenden in den Blick. Die Bewegung ist zunehmend gespalten zwischen denen, die bis zum bitteren Ende fĂŒr den Erhalt der ArbeitsplĂ€tze kĂ€mpfen wollen, und jenen, die sich fĂŒr Verhandlungen mit der GeschĂ€ftsfĂŒhrung ĂŒber möglichst hohe Abfindungen aussprechen.

In zum großen Teil improvisierten Dialogen tragen diese StreitgesprĂ€che zusammen mit immer wieder eingeblendeten Ausschnitten aus Fernsehberichten zu einer stĂ€ndigen Reflexion des laufenden Arbeitskampfes bei und verleihen dem Drama eine fast dokumentarische Anmutung.

Laufzeit: 110 Minuten
Genre: Drama, F 2018
Regie: Stéphane Brizé

Schauspieler:

Laurent AmĂ©dĂ©o – Vincent Lindon
MĂ©lanie, Gewerkschafterin CGT 1 – MĂ©lanie Rover
Borderie, Direktor der Einrichtung – Jacques Borderie
Verwaltungs- und Finanzdirektor – David REY
Personalabteilung – Isabelle Rufin
Gewerkschafter SIPI 1 – Olivier Lemaire

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