Magdeburg. In Sachsen-Anhalt sollen zum neuen Schuljahr die ersten Talentschulen an den Start gehen. Die Koalitionsfraktionen bringen dazu auf Initiative der FDP in der kommenden Landtagssitzung (11. bis 13. Juni 2024) den Antrag âStartchancen in Sachsen-Anhalt verbessern: Talentinitiative fĂŒr Schulen in besonders herausfordernden Lagen initiieren“ ein.
âWie von uns Freien Demokraten schon lange gefordert, lĂ€uten wir mit den Talentschulen einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik ein“, sagt Jörg Bernstein (Foto), bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion: âWir wollen die Bildungschancen unserer Kinder vom Elternhaus entkoppeln und Sachsen-Anhalt zum Chancenland machen. Der Bildungsweg und der soziale Hintergrund der Eltern dĂŒrfen fĂŒr den Bildungserfolg nicht entscheidend sein.“
Dort, wo der Bedarf am dringendsten ist und die Herausforderungen fĂŒr Kinder und Jugendliche am gröĂten sind, sollen Talentschulen besondere UnterstĂŒtzung erhalten. Bernstein: âDamit setzen wir die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um.“
Die Talentinitiative des Landes soll auf das von FDP-Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger ins Leben gerufene bundesweite Start-Chancen-Programm aufsetzen. Insgesamt ĂŒber 90 Schulen in Sachsen-Anhalt sollen zu Talentschulen werden, mindestens 20 davon sollen bereits ab dem Schuljahr 2024/25 an den Start gehen. Die Auswahl der Schulstandorte in besonderen sozialen Lagen soll mit Hilfe eines âschulscharfen Sozialindex erfolgen“, heiĂt es im Antrag.
Inhaltlich soll der Fokus in den Talentschulen unter wissenschaftlicher Begleitung auf der Sprachförderung und der StĂ€rkung mathematischer Kernkompetenzen liegen. Vorgesehen ist auch ein sogenanntes Chancenbudget. Damit können zum Beispiel auĂerschulische Projekte oder der ergĂ€nzende Einsatz von Experten und HonorarkrĂ€ften fĂŒr unterrichtsbegleitende Projekte, AGs, soziale Trainings, Mentorings und Sprachförderangebote finanziert werden.
Ebenso steht das Budget fĂŒr Fort-und Weiterbildungen z.B. zur Entwicklung multiprofessioneller Teams und neuer Lernmodelle zur VerfĂŒgung. Auch zusĂ€tzliche Schulsozialarbeiter, LogopĂ€den oder Schulpsychologen sollen an den Talentschulen eingesetzt werden können. Das Förderprogramm soll eine Laufzeit von zehn Jahren haben, wobei die notwendigen finanziellen Mittel âim Landeshaushalt planungssicher fĂŒr die gesamte Laufzeit fest verankert“ werden sollen.
Foto (c) Hans Eckardt / FDP-Landtagsfraktion am 06. Juni 2024