- Bentele: „Ansprüche dürfen nicht an komplizierten Verfahren scheitern“
- Sozialleistungen, wie Wohngeld und Grundsicherung im Alter, müssen vereinfacht werden – Kindergrundsicherung muss kommen
Die SPD im Bundestag hat kürzlich angekündigt, Leistungen des Sozialstaats für die Bürgerinnen und Bürger verständlicher und einfacher zugänglich zu machen. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Dieser Schritt ist längst überfällig. Wer Unterstützung braucht, muss wissen, auf welche Sozialleistungen ein Anspruch besteht und wer diese genehmigt. Noch immer scheitern Menschen an den Hürden aus Bürokratie, Unübersichtlichkeit und Intransparenz. Der VdK kann Hubertus Heil bei seinem Vorhaben konstruktiv unterstützen.
Der VdK kennt solche Fälle beim Wohngeld oder der Grundsicherung im Alter. Die Anträge sind viel zu kompliziert. Da wird beispielsweise abgefragt, wie hoch der Payback-Punktestand der Antragstellerinnen und Antragsteller ist. Hier braucht es dringend Vereinfachungen. Informationen, Abläufe und Anträge müssen leicht zugänglich und verständlich sein. Dann müssten Menschen nicht länger auf ihre Ansprüche verzichten, weil sie sie nicht kennen oder sich den Verfahren nicht gewachsen fühlen.
Der VdK drängt die Bundesregierung auch, die Kindergrundsicherung endlich auf den Weg zu bringen. Sie könnte das Vorzeige-Projekt einer unbürokratischen Leistung werden: Die Familien würden automatisch die Leistung in der richtigen Höhe erhalten, die ihnen zusteht. Derzeit müssen sie sich durch ein zersplittertes Angebot von Sozialleistungen kämpfen, wenn sie Kindergeld, Kinderzuschlag, Kinderregelsätze sowie Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets in Anspruch nehmen möchten. Das verhindert, dass die Leistungen bei den Familien ankommen. Die Regierung muss deshalb ihren Gesetzesentwurf deutlich nachbessern. Eine gute Kindergrundsicherung kann die Armut von Kindern wirksam bekämpfen.“
Foto: VdK-Präsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll