Der ifo-PrĂ€sident Clemens Fuest (Foto) hat sich dafĂŒr ausgesprochen, die Mietenregulierung zu lockern, um die Wohnungsknappheit zu bekĂ€mpfen. âBedĂŒrftigen Haushalten kann die Politik mit gezielten einkommensabhĂ€ngigen ZuschĂŒssen wie dem Wohngeld helfenâ, schrieb er in einem Beitrag fĂŒr die WirtschaftsWoche. âSo lassen sich Funktionsstörungen am Mietmarkt beheben, ohne eine soziale Schieflage zu verursachen.â AuĂerdem schlug er Sonderabschreibungen vor. âDiese sind im Wachstumschancengesetz enthalten, wĂ€ren aber noch ausbaufĂ€hig.â
Baustandards sollten ĂŒberprĂŒft werden, um die Baukosten zu senken. AuĂerdem sollten BauantrĂ€ge, welche die Verwaltung nicht innerhalb einer Frist bearbeitet, als automatisch genehmigt gelten. ZusĂ€tzlich gelte es, mehr Bauland auszuweisen. Fuest fĂŒgte hinzu, falls keine Bereitschaft bestehe, Mietpreisbremsen zu lockern, lieĂe sich zumindest das Instrumentarium zur Durchsetzung von Mietforderungen verbessern. Investoren im Wohnungsmarkt wĂŒrden auch dadurch abgeschreckt, dass es in Deutschland schwierig sei, MietansprĂŒche durchzusetzen oder Wohnungen zu rĂ€umen, wenn Mieter nicht zahlen. SchlieĂlich könnten auch die Vermieter einen Beitrag leisten. âWarum nicht Bestandsmietern in sehr groĂen Wohnungen eine PrĂ€mie anbieten, wenn sie umziehen und fĂŒr junge Familien Platz schaffen? Wenn bei der Neuvermietung eine höhere Miete anfĂ€llt, wĂŒrden alle Seiten profitieren.â
Text/Foto: ifo Institut am 21. Juni 2024