Janina Pfeiffer: Wir als Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Sachsen-Anhalt positionieren uns klar gegen die geplanten Streckenstreichungen der Deutschen Bahn.
Es widerspricht dem versprochenem Netzausbau, welche die Bahn zugesagt hat. Der SPNV gehört genau wie der ĂPNV zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Es muss möglich sein das Menschen auch ohne Auto zur Arbeit kommen und reisen können. Statt Streichung reden wir in Sachsen-Anhalt von einem Auf- und Ausbau des SPNV, gerade auch in Bezug auf unserem industriellen Wachstum, mit der Ansiedelung von Intel.
Wir als EVG Sachsen-Anhalt haben uns klar gegen eine Schienenmaut ausgesprochen und lehnen diese auch weiterhin vehement ab. Besonders von den geplanten Streichungen betroffen ist der Teil von Sachsen-Anhalt, welcher bereits jetzt ein sehr begrenztes Angebot an Fernverkehrsverbindungen zur Landeshauptstadt aufweist. „In einem lĂ€ndlich geprĂ€gten Bundesland wie unserem ist es unerlĂ€sslich, den Zugang zu effizienten und erschwinglichen Verkehrsmitteln sicherzustellen, um die MobilitĂ€t der Bevölkerung zu gewĂ€hrleisten und wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden.“ so die Landesvorsitzende der EVG Janina Pfeiffer. Eine Schienenmaut bewirke genau das Gegenteil und wĂŒrde den ohnehin schon eingeschrĂ€nkten Fernverkehr weiter belasten. Daher setzt sich die EVG Sachsen-Anhalt weiterhin entschieden gegen diese MaĂnahme ein.
Dazu Janina Pfeiffer: „Ich befĂŒrchte, dass dies insbesondere bei uns im Land eine weiter schwierige Lage fĂŒr die Nutzung der Bahn bedeutet. Insbesondere die Linie Leipzig – Norddeich ist aufgrund ihrer touristischen Bedeutung wichtig fĂŒr unsere Region. Weiterhin sind die Fernverkehrsangebote einige der wenigen ZĂŒge, bei denen unsere Kolleginnen und Kollegen noch ihre FahrvergĂŒnstigungen bzw. Freifahrten nutzen können, da schon heute im Regionalverkehr v.a. Abellio, ODEG, DB Start etc. fahren und diese die nicht anerkennen.“
Wir als EVG Sachsen-Anhalt werden nicht hinnehmen das massive Fehlentscheidungen im Bahn-Management zunehmend dazu fĂŒhren, dass Bahnfahren in unserer Region und in unserem Land unattraktiv wird und damit ArbeitsplĂ€tze aufs Spiel gesetzt werden. Wir fordern Sanktionen vom EigentĂŒmer gegenĂŒber dem Bahn-Management, um weitere Fehlentscheidungen und Schuldenerhöhungen der Bahn zu stoppen.
Quelle: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am 26. Juni 2024
Foto: Janina Pfeiffer (c) EVG