Magdeburg. Schmierereien an Häuserwänden, illegale Graffiti an Brücken, Aufkleber an Verkehrszeichen: Wie viele andere Städte ist auch Magdeburg davon teilweise betroffen. Ein Beispiel ist die sanierte Brücke am Wasserfall, an der durch illegale Graffiti, Schriftzüge und Verunreinigungen innerhalb von nur sechs Monaten nach beendeter Sanierung ein Schaden von bislang mehr als 20.000 Euro entstanden ist.
„Immer wieder drücken Magdeburgerinnen und Magdeburger sowie Gäste unserer Stadt ihr Unverständnis über illegale Graffiti, Schmierereien und Aufkleber an Gebäuden, Brücken, Ampeln und Verkehrszeichen aus“, weiß Oberbürgermeisterin Simone Borris aus Gesprächen und E-Mails. „Die Verursacher haben jeglichen Respekt vor fremdem Eigentum verloren und schaden mit ihren Straftaten den Besitzern und damit der Allgemeinheit, weil die Beseitigungskosten an öffentlichen Bauwerken der Steuerzahler trägt. Hinzu kommen die optischen Beeinträchtigungen.“
Beispielhaft für die durch Schmierereien verursachten Schäden ist die Brücke am Wasserfall. „Gut drei Millionen Euro wurden bis Dezember 2023 in die Sanierung dieses beliebten Bauwerkes investiert“, blickt die Oberbürgermeisterin zurück. „Unter anderem wurden der Gehwegbohlenbelag, die Wetterschutzschalen und die Beleuchtung erneuert. Leider verging nicht mal ein Monat, bis die ersten illegalen Graffiti aufgetragen wurden.“
Bereits am Silvestertag 2023 wurden Beschmierungen am Holz festgestellt. Wenige Tage später folgte ein großflächiges blau-weißes Graffiti. Seit einigen Wochen ist nun auch ein illegaler Schriftzug an der Wetterschutzschale zu sehen. Der dazu erforderliche weiße Farbtopf wurde über die Brücke transportiert, was zahlreiche weiße Farbkleckse dokumentieren. Die Farbrolle wurde an den Geländerholmen abgestrichen. Zudem sind weitere Schriftzüge in verschiedenen Farben sichtbar. Die Landeshauptstadt hat die Sachbeschädigungen bei der Polizei angezeigt.
„Auch mein Herz schlägt seit Jahrzehnten für den 1. FC Magdeburg. Die Verbundenheit mit dem Fußball-Club kann man aber auch anders als mit illegalen Schmierereien und Aufklebern ausdrücken“, betont die Oberbürgermeisterin. „Deshalb appelliere ich an die Täter, über das eigene Handeln und die verursachten Schäden nachzudenken. Magdeburgerinnen und Magdeburger, die Zeugen solcher Straftaten werden, sollten im Interesse der Allgemeinheit umgehend die Polizei informieren. Nur wenn die Täter bekannt sind, können wir Schadenersatzforderungen geltend machen.“
Wegen der zunehmenden Beschwerden zu illegalen Graffiti und Aufklebern hat die Stadtverwaltung unter anderem auch Kontakt zum 1. FC Magdeburg und der Fanbetreuung aufgenommen. Außerdem gab es Gespräche mit Vertretern von Block U.
Für die Beseitigung der Graffiti auf der Brücke am Wasserfall müsste das Bauwerk rund eine Woche voll gesperrt werden. Zusammen mit dem Aufbau einer Umleitungsbeschilderung sowie Kosten für ein Brückenuntersichtgerät summieren sich die Aufwendungen auf mehr als 20.000 Euro. Noch nicht berücksichtigt sind Erschwernisse und zusätzliche Auflagen aufgrund der Lage in einem Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet).
Für die Bauwerkserhaltung und Beseitigung von Bauwerksschäden stehen aber nur begrenzt Haushaltsmittel zur Verfügung. Oberste Priorität hat dabei die Gewährleistung der Verkehrssicherheit der Bauwerke. Bei Schmierereien werden verfassungsfeindliche Symbole möglichst umgehend beseitigt, während alle anderen aber oftmals verbleiben. Aufgrund der Haushaltssituation ist derzeit keine Beseitigung der Schmierereien an der Wasserfallbrücke geplant.
Titelfoto: Wasserfall-Brücke in Magdeburg Cracau mit Graffiti-Schmierereien (Copyright: Landeshauptstadt Magdeburg, Janina Werner-Blaschke)
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg