Sorge/Kippels: Karl Lauterbachs Politikstil kommt an seine Grenzen

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Apothekenreform schafft es nicht ins Kabinett

Die seit Monaten vom Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorangetriebene Apothekenreform wurde nicht in der heutigen Kabinettsitzung behandelt. Dazu erklĂ€ren der gesundheitspolitische Sprecher, Tino Sorge, und der Berichterstatter fĂŒr Arzneimittel und Apotheken, Georg Kippels:

Tino Sorge (Foto): „Minister Lauterbach bleibt seiner Linie treu und bringt auch bei diesem Vorhaben alle Akteure gegen sich auf. Mit „Light-Apotheken“ und reinen Umschichtungen bei der VergĂŒtung wird die Versorgungslandschaft nicht gestĂ€rkt werden. Die berechtigten EinwĂ€nde gegen seine PlĂ€ne haben beim Gesundheitsminister aber kein Gehör gefunden, eine Apothekenreform gegen die Apotheker ist die Folge. Wieder einmal wurde versucht, ein Vorhaben gegen alle WiderstĂ€nde ins Kabinett zu boxen. Dieses Mal gab es aber kein grĂŒnes Licht aus den anderen Ministerien. Der konfrontative Politikstil von Karl Lauterbach kommt an seine Grenzen und findet offenbar auch innerhalb der Ampel keine ausreichenden UnterstĂŒtzer mehr.“

Georg Kippels: „Der von Minister Lauterbach vorgelegte Entwurf ist de facto eine Kampfansage an die Apothekerinnen und Apotheker vor Ort. Nicht nur, dass ihren Forderungen nach angemessener Finanzierung kein Gehör geschenkt wird, mit der geplanten EinfĂŒhrung der „Apotheke light“ werden Apotheken zu reinen Abgabestellen fĂŒr Medikamente ohne die notwendige Fachberatung in EinzelfĂ€llen! Nötig wĂ€re es stattdessen, vor allem die Apotheken vor Ort als tragende SĂ€ule unseres Gesundheitssystems zu erhalten und die qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Alles in allem zeigt dieser Referentenentwurf, dass die schwierige Situation, in der sich aktuell viele Apothekerinnen und Apotheker befinden, vom Minister weitgehend ignoriert wird.“

Foto (c) Tino Sorge