Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Europaabgeordnete der FDP und Mitglied der Fraktion Renew Europe, hat ihre kritische Haltung gegenĂŒber Ursula von der Leyen als mögliche wiedergewĂ€hlte KommissionsprĂ€sidentin erneut bekrĂ€ftigt. Im Interview mit dem Fernsehsender phoenix Ă€uĂert sie: „Ich habe meine Erfahrungen mit ihr und jetzt bin ich neu hier, aber meine Kolleginnen und Kollegen, die mit mir hier sind, kennen das Spiel hier und da war sie begrenzt zuverlĂ€ssig.“ Weitere wichtige Leitlinien fĂŒr die Fraktion Renew sei das Thema Verschuldung und der BĂŒrokratieabbau. Man erwarte von Ursula von der Leyen da mehr ZugestĂ€ndnisse.
Strack-Zimmermann betont, dass von der Leyen nach einer möglichen Wiederwahl die Balance zwischen den GrĂŒnen, Liberalen und Sozialdemokraten finden mĂŒsse: „Sie hat natĂŒrlich das Problem, dass sie jetzt eine unglaubliche GrĂ€tsche machen muss“. Das betreffe insbesondere die Klimapolitik: „Ich will das nicht immer so reduzieren auf den Verbrenner, sondern auf die Technologieoffenheit,“ sagt die FDP-Politikerin. Strack-Zimmermann plĂ€diert dafĂŒr, fĂŒr die Wirtschaft mitzudenken. Die Unternehmen wurden „in den letzten fĂŒnf Jahren komplett ĂŒberfordert, weil es eben auch einen relativ radikalen Ansatz gab,“ sagt sie. Die Menschen in Europa mĂŒssten merken, „dass die Transformation kommt in Europa, dass wir sie mitnehmen, dass wir sie nicht ĂŒberfordern.“
DarĂŒber hinaus fordert Strack-Zimmermann eine klare Haltung gegen den ungarischen Premierminister Viktor OrbĂĄn. Sie begrĂŒĂe den Boykott des Treffens der EU-Kommissionen in Ungarn als „sinnvollen Schritt“, betont jedoch: „Das reicht aber natĂŒrlich nicht.“ Es mĂŒsse ĂŒberlegt werden, wie „ein Mann wie OrbĂĄn in die Schranken“ verwiesen werden könne. Er könne nicht die Milliarden bekommen und „uns ‚mit Verlaub den Mittelfinger‘ zeigen“, erklĂ€rt sie. Reisen OrbĂĄns nach Moskau, China und zu Trump seien Zeichen dafĂŒr, dass er die EU nicht ernst nehme. „Das muss Konsequenzen haben,“ so Strack-Zimmermann.
Text/Foto: phoenix-Kommunikation am 18. Juli 2024