In einem bemerkenswerten Spionageprozess wurde der US-Journalist Evan Gershkovich in Russland zu 16 Jahren Straflager unter verschĂ€rften Bedingungen verurteilt, nachdem er des Spionagevorwurfs angeklagt wurde. Dieser Fall zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich, da er innerhalb von nur drei Verhandlungstagen abgeschlossen wurde, was in Russland absolut ungewöhnlich ist. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprĂŒnglich 18 Jahre gefordert.
Experten vermuten hinter der schnellen Verurteilung strategische GrĂŒnde. Gershkovich könnte als Faustpfand dienen, um in zukĂŒnftigen diplomatischen Verhandlungen verwendet zu werden. Es wird angenommen, dass bereits GesprĂ€che ĂŒber einen Austausch laufen, wobei die Russen den in Deutschland inhaftierten Wadim Krassikow, einen verurteilten Mörder, zurĂŒckfordern. Krassikow, der 2019 einen georgischen StaatsbĂŒrger in Berlin tötete, wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Wladimir Putin hat sich zu diesem Tausch geĂ€uĂert und dabei kein Geheimnis aus dem russischen Interesse an Krassikow gemacht. Die Situation um Gershkovich bleibt gespannt und könnte sich bald weiterentwickeln, je nachdem, wie die diplomatischen BemĂŒhungen voranschreiten.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 20. Juli 2024