In Letzlingen (Altmarkkreis Salzwedel) war heute offizieller Baustart für die umfassende Fahrbahnerneuerung eines Abschnitts der Bundesstraße (B) 71. Dabei wird erstmalig in Sachsen-Anhalt die BIM-Methode angewendet. „Wir wollen im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme pilothaft testen, wie die Abläufe im Straßenbau durch den Einsatz digitaler Technologien optimiert werden können“, erklärte die Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens (Foto), beim feierlichen Spatenstich für das Vorhaben. Das neue Verfahren werde Maßstäbe für künftige Projekte im Land setzen, sagte Hüskens.
Nach den Worten der Ministerin steht BIM für Building Information Modeling. „Es wird ein Abbild des Sanierungsvorhabens in 3D erstellt, wo alle relevanten Informationen zusammengeführt werden. Darauf können jederzeit alle zugreifen, die am Bau beteiligt sind“, erläuterte die Ministerin. Dieser digital vernetzte Datenaustausch mache die Zusammenarbeit effizienter und den Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung insgesamt transparenter, betonte Lydia Hüskens.
Bis voraussichtlich Ende Oktober dieses Jahres wird die Fahrbahn vom Ortsausgang Letzlingen bis zur Grenze mit dem Landkreis Börde bei Born erneuert. Die Kosten dafür belaufen sich auf gut drei Millionen Euro. Von dem Geld werden die alte Asphaltdeck- und die Asphaltbinderschicht insgesamt 14 Zentimeter tief abgefräst und anschließend neu (20 cm) aufgebaut. Teil des Sanierungsvorhabens ist auch die grundhafte Erneuerung des Parkplatzes an dem knapp fünfeinhalb Kilometer langen Teilstück der vielbefahrenen Bundesstraße.
Für die erforderlichen Arbeiten muss die B 71 voll gesperrt werden. In Fahrtrichtung Haldensleben/Magdeburg wird der Verkehr über die Anschlussstelle der B 188 in Richtung Wolfsburg, dann über die Landesstraße (L) 25 nach Calvörde und die L 24 nach Bülstringen bis zum Abzweig der Kreisstraße (K) 1653 und weiter über die K 1106 bis Haldensleben zur B 71 umgeleitet (Gegenrichtung analog).
Autofahrer, die in der Gegenrichtung (Salzwedel/Letzlingen) unterwegs sind, werden analog dazu von der B 71 in Haldensleben über die K 1106, die K 1653 nach Bülstringen und dann weiter über die L 24 nach Calvörde und die L 25 nach Weteritz auf die B 188 in Fahrtrichtung Gardelegen bis zum Abzweig B 71 Fahrtrichtung Haldensleben/Letzlingen geführt.
Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme könnten Autofahrer den Streckenabschnitt komfortabler und sicherer passieren, sagte Lydia Hüskens und bat um Verständnis für die unvermeidlichen Umleitungen. „Mobilität bedeutet Freiheit. Zur Freiheit gehört auch eine echte Auswahl des Verkehrsmittels. Wir wollen, dass die Menschen in unserem Sachsen-Anhalt alle Formen der Mobilität frei wählen können. Dafür braucht es gut ausgebaute Infrastrukturen: attraktive Angebote im öffentlichen Nahverkehr, genauso wie Radwege und natürlich leistungsfähige, sichere Straßen, mitsamt den Brücken. Daran arbeiten wir. Jeden Tag“, betonte sie. Die Ertüchtigung der B 71 mit Hilfe modernster Methoden sei ein gelebtes Beispiel dafür.
Hintergrund:
Building Information Modeling (BIM) ist eine digitale Methode, die eine verbesserte Planung, Ausführung und Verwaltung von Bauprojekten ermöglicht. Mit BIM wird ein digitales Abbild des Bauwerks erstellt, das alle relevanten Informationen in einem zentralen Modell zusammenführt.
Durch die 3D-Darstellung in einer gemeinsamen Datenumgebung können alle Beteiligten das Projekt besser verstehen und mögliche Probleme frühzeitig erkennen.
Alle Daten sind zentral verfügbar, was die Abstimmung zwischen Planern, Bauunternehmen und Auftraggeber erheblich erleichtert.
Dank präziser Planung und frühzeitiger Problemidentifikation können Bauverzögerungen und zusätzliche Kosten reduziert werden.
Text/Foto: Ministerium für Infrastruktur und Digitales am 08. August 2024