Im Frühjahr wurde Laurie Anderson für ihr Lebenswerk mit dem diesjährigen Grammy Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Ende Juni folgte dann die offizielle Ankündigung ihres kommenden Albums „Amelia“ – das am 30.08. über Nonesuch Records erscheint – gemeinsam mit der ersten Vorab-Single „Road To Mandalay“. Das 22 Tracks starke Werk bezieht sich auf die berühmte Flugpionierin Amelia Earhart, die 1932 als erste Frau den Atlantik überquerte. Fünf Jahre später brach sie zu einem Flug um die Welt auf mit dem Ziel, als erster Mensch die Erde am Äquator zu umrunden. Doch ihr Flugzeug verschwand spurlos und wurde trotz einer gigantischen Suchaktion nie gefunden.
Inspiriert von den Pilotentagebüchern, den Telegrammen von Amelia Earhart an ihren Mann und der eigenen Vorstellungskraft, schrieb Laurie Anderson sowohl die Musik als auch die Texte für dieses subjektive Erzählwerk, auf dem sie vom tschechischen Orchester Filharmonie Brno unter der Leitung von Dennis Russell Davies begleitet wird. Außerdem daran beteiligt sind die Künstler:innen Gabriel Cabezas, Rob Moose, Ryan Kelly, Martha Mooke, Marc Ribot, Tony Scherr, Nadia Sirota und Kenny Wolleson.
Letzte Woche erschien die neue Single „India And On Down To Australia“ feat. Anohni, die hier zu hören ist. „[This song] was recorded during pandemic times. And so the orchestra recorded their part and then it came to me to put the electronics and voice on it. And I thought, ‚I need to make the story a little bit bigger, so I’m going to find a bridge between the electronic viola that I’m playing and the orchestra, so that became percussion by Kenny Wolleson, bass by Tony Sherr, viola by Martha Mooke — a little string trio that was organized by Rob Moose, with Nadia Sirota playing as well. And then Marc Ribot doing some groove parts and of course Anohni. So it became this big romantic orchestral thing“, beschreibt Laurie Anderson die Single.
Anderson leistet seit mehr als vier Jahrzehnten kreative Pionierarbeit und gilt nicht umsonst als eine der bekanntesten und mutigsten zeitgenössischen Künstlerinnen Amerikas. Ihr Katalog, der Musik, bildende Kunst, Poesie, Film und Fotografie umfasst, fordert und begeistert ein weltweites Publikum immer wieder aufs Neue. Das Projekt „Amelia“ wurde bereits im Jahr 2000 in der New Yorker Carnegie Hall uraufgeführt und war zuletzt in aktualisierter Form an verschiedenen Orten in Europa zu sehen.
Text/Foto: Warner Music