Nach einem illegalen Deal mit tödlichem Ausgang bei seiner letzten Schicht gerĂ€t ein MailĂ€nder Polizist in Schwierigkeiten. FĂŒr ihn steht alles auf dem Spiel.
Italiens Star Pierfrancesco Favino („Illuminati“, „Suburra“) brilliert in einem aufregenden Polizeithriller im Neo-Noir-Look, der auf moderne Weise die Tradition des europĂ€ischen Polizeifilms aufnimmt. Regisseur Andrea Di Stefano sorgt fĂŒr Hochspannung.
Nach 35 Dienstjahren als schlecht bezahlter Polizist bei der MailĂ€nder Kriminalpolizei steht Franco Amore (Pierfrancesco Favino) unmittelbar vor dem Ruhestand. Seine Frau Viviana (Linda Caridi) hat schon die Ăberraschungsparty am Abend des letzten Arbeitstages gestartet. Doch diese letzte Nacht wird völlig anders ablaufen als geplant.
Als Franco auf der Party erscheint, ist schon alles schiefgelaufen, was nur schieflaufen kann. Denn um die AnsprĂŒche seiner Frau einigermaĂen erfĂŒllen zu können, hat sich Franco schon einige Zeit zuvor auf dubiose Deals mit Cosimo (Antonio Gerardi) eingelassen, einem halbseidenen Verwandten Vivianas: Mit der AutoritĂ€t des Polizisten flankiert er dessen illegalen GeschĂ€fte. Durch Cosimo geriet er dann auch an einen chinesischen Paten, der unter anderem GeschĂ€fte mit geschmuggelten Diamanten macht.
Ausgerechnet an seinem letzten Arbeitstag muss er â zusammen mit seinem Kollegen Dino (Francesco Di Leva) â zwei Kuriere transportieren. Doch Cosimo spielt auf eigene Rechnung â und sabotiert den Transport mit weiteren korrupten Polizisten. Am Ende fallen drei Beamte und zwei Kuriere der Aktion zum Opfer. Nur Franco kann entkommen und die Diamanten verstecken.
Auf der Abschlussparty spielt er den Ahnungslosen. Doch als sein Chef ihn zum Tatort zitiert, beginnt ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel. WĂ€hrend Franco versucht, jeden Verdacht von sich abzulenken und sich nicht in WidersprĂŒchen zu verzetteln, begibt sich seine Frau am Tatort auf die Suche nach den Diamanten. Denn sollte Franco ĂŒberfĂŒhrt werden und ins GefĂ€ngnis kommen, wĂ€re auch seine gesamte Rente verloren. Doch auch die Chinesen haben die Diamanten noch nicht aufgegeben und sind in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich.
Nach einer spektakulĂ€ren Einstiegssequenz â einem Flug ĂŒber die nĂ€chtliche MailĂ€nder Innenstadt, begleitet von einem pulsierend-atemlosen Sound â beginnt der Film mit einer Ăberraschungsparty, bei der unter der OberflĂ€che nichts so ist, wie es scheint. Erst nach und nach, mit einer geschickt verschachtelten ErzĂ€hlstruktur, deckt Regisseur und Drehbuchautor Andrea Di Stefano („Escobar â Paradise Lost“, „The Informer“) in seinem Polizeithriller die wahren HintergrĂŒnde der Ereignisse auf. In eindringlichen Nachtbildern, die Kameramann Guido Michelotti in Schatten und Lichteffekte taucht, fĂŒhrt er durch Mailands dĂŒstere StraĂen und verkehrsreiche Tunnel. Dabei knĂŒpft er geschickt an die europĂ€ische Tradition des Polizei- und Kriminalfilms an, die besonders in Italien mit dem gesellschaftskritischen Untergenre des Poliziottesco in den 1970er-Jahren verbreitet war und unter der Regie von Enzo Castellari („Tote Zeugen singen nicht“) oder Stefano Vanzina („Das Syndikat“) einheimische Stars wie Fabio Testi und Franco Nero hervorbrachte.
Unumstrittener Star in „Die letzte Nacht in Mailand“ (der doppeldeutige Originaltitel lautet „L’ultima notte di Amore“) ist Pierfrancesco Favino. Der 1969 in Rom geborene Schauspieler wurde Anfang der 2000er-Jahre mit einigen Bibelverfilmungen bekannt, spĂ€ter gelang ihm der Sprung nach Hollywood, wo er in Filmen wie „Nachts im Museum“, „Die Chroniken von Narnia“, „Illuminati“ und „World War Z“ auftrat. Einen Polizisten am Rande der LegalitĂ€t verkörperte er bereits in Stefano Sollimas „A.C.A.B. â All Cops Are Bastards“. Ebenfalls unter der Regie von Sollima spielte Favino die Hauptrolle als politischer Handlanger der Mafia in dem Neo-Noir-Thriller „Suburra“ sowie in dem dĂŒsteren Kriminalfilm „Adagio“, der 2023 in Venedig Premiere hatte. Auch in „Nostalgia“ und als U-Boot-KapitĂ€n in „Commandante“ beeindruckte Favino zuletzt mit seiner starken physischen PrĂ€senz, die aber zumeist auch eine tragische, verletzbar-emotionale Seite hat.
Laufzeit: 120 Minuten
Genre: Thriller, I 2023
Regie: Andrea di Stefano
FSK: 16
Darsteller:
Franco Amore – Pierfrancesco Favino
Viviana – Linda Caridi
Dino – Franceso Di Leva
Cosimo – Antonio Gerardi
Ernesto – Martin Francisco Montero Baez
Rodica – Katia Mironova
Video verfĂŒgbar ab 19.08.2024, 22:15 Uhr
Trailer: