Die Ukraine sieht sich bei ihrem Vormarsch auf russisches Gebiet in der Region Kursk auf gutem Wege. „Wir erreichen unsere Ziele“, schrieb PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Zudem bestĂ€tigte Russland, dass ukrainische Truppen eine dritte BrĂŒcke ĂŒber den fĂŒr den russischen Nachschub strategisch wichtigen Fluss Seim beschĂ€digt hĂ€tten. Selenskyj erklĂ€rte, der fĂŒhrende Kommandeur habe ihn ĂŒber Einzelheiten der Offensive informiert. Es seien weitere russische Soldaten gefangen genommen worden. Der PrĂ€sident betonte, dass der „Austauschfonds“ der Ukraine aufgestockt worden sei. Die Ukraine will mit den gefangenen Russen die Freilassung eigener Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft erreichen. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu einem Austausch von Gefangenen.
Der VorstoĂ der Ukraine auf russisches Territorium am 6. August war ĂŒberraschend. Er gilt als gröĂte Invasion in Russland seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Regierung in Kiew hat nach eigenen Angaben ĂŒber 80 Siedlungen in der sĂŒdwestrussischen Region Kursk in einem Gebiet von mehr als 1150 Quadratkilometern eingenommen. In seiner Abendansprache am Sonntag hatte Selenskyj gesagt, die Truppen wĂŒrden eine Pufferzone entlang der Grenze der Ukraine zu Russland schaffen. Dies sei Teil einer „maximalen Gegenoffensive“, die darauf abziele, Russlands militĂ€risches Potenzial zu schwĂ€chen. „Alles, was der russischen Armee, dem russischen Staat, ihrem militĂ€risch-industriellen Komplex und ihrer Wirtschaft Verluste zufĂŒgt â all das hilft uns, eine Ausweitung des Krieges zu verhindern“, erlĂ€uterte Selenskyj.
RUSSLAND: DRITTE WICHTIGE BRĂCKE IN REGION KURSK BESCHĂDIGT
Bei ihrem Vormarsch haben ukrainische StreitkrĂ€fte bereits zwei BrĂŒcken beschĂ€digt, um den Nachschub russischer Truppen zu erschweren. Ein russischer Ermittler bestĂ€tigte nun, dass die Ukraine am Sonntag in der Region Kursk eine dritte BrĂŒcke ĂŒber den Fluss Seim beschossen und beschĂ€digt habe. Auf dem Telegram-Kanal des Moderators Wladimir Solowjow, der fĂŒr das staatliche russische Fernsehen arbeitet, wurde eine Videobotschaft eines Vertreters des russischen Ermittlungskomitees veröffentlicht.
Der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Pawliuk, erklĂ€rte derweil auf der Messaging-App Telegram, dass die Truppen in der Region Kursk „erfolgreich Aufgaben erfĂŒllen“ und russische Kriegsgefangene gefangen nehmen, um sie gegen gefangene ukrainische Soldaten auszutauschen. Zu Details oder der Zahl von Gefangenen Ă€uĂerte sich Pawliuk nicht.
Auf russischer Seite wurden mehr als 121.000 Menschen aus neun Grenzbezirken in der Region Kursk in Sicherheit gebracht, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Katastrophenschutzministerium.
Russland setzte den Kampf seinerseits mit einem nÀchtlichen Luftangriff auf die Ukraine fort. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden dabei aber alle elf Drohnen zerstört. Sie seien unter anderem auf die Hauptstadt Kiew gerichtet gewesen, aber auch auf Regionen wie Charkiw, Sumy und Donezk.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 19. August 2024